- Der Heizenergiebedarf≡Heizenergiebedarf≡
Mit Heizenergiebedarf ist jene berechnete Energiemenge gemeint, die dem Heizsystem insgesamt in Form von Brennstoffen, Fernwärme oder Strom, zugeführt werden müsste, um den Heizwärmebedarf Qh für einen Raum, eine Gebäudezone oder ein ganzes Gebäude bereitzustellen. Der Heizenergiebedarf berücksichtigt den Wirkungsgrad der Wärmeerzeugung bzw. Umwandlung und fällt also um die Verluste höher aus als der dimensionsgleiche Heizwärmebedarf. Betrachtet man den Heizenergiebedarf für ein ganzes Jahr, so spricht man von Jahres-Heizenergiebedarf. wird durch eine kompakte Bauform beeinflusst. Die Kompaktheit wird durch das Hüllflächen-/Volumenverhältnis (A/V) beschrieben. Es sollte möglichst klein, auf jeden Fall kleiner als 0,8 m-1 sein.
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Das beste Verhältnis A/V erreicht man mit einer Kugel als Hülle. Dieser Form kommt ein würfeliger Bau mit geringer Dachneigung recht nahe. Der Planende muss demnach versuchen den beabsichtigten Wohnraum mit einer möglichst kleinen Oberfläche für Fußboden, Wände und Dach zu entwerfen. Es ist einleuchtend, dass kleinere Wohnflächen≡Wohnfläche≡ Abbildung: isofloc | |
![]() | Bei Mehrfamilienhäusern (MFH) ist durch das günstige Verhältnis A/V der spezifische Wärmeverbrauch am Geringsten. Der Einfluss des Verhältnisses A/V wird durch hohen Wärmeschutz jedoch kompensiert. Abbildung Impulsprogramm Hessen |
- Eine Südorientierung des Gebäudes≡Gebäude≡
Gebäude im Sinne der Energieeinsparverordnung sind bauliche Objekte mit mindestens einem eigenen Aufgang und einer Begrenzung des Volumens durch die wärmübertragende Umfassungsfläche. erhöht die passiven Solargewinne. Durch einen wirksamen Fensterflächenanteil von ca. 25 % auf der Südseite des Gebäudes wird vor allem in der Übergangszeit ein positiver Beitrag zur Energiebilanz≡Energiebilanz≡
Bilanziert wird die Energiemenge, die z.B. eine Energieerzeugungsanlage im Laufe ihrer Nutzung erzeugt. Sie wird verglichen mit der Energiemenge, die für die Herstellung (Herstellungsenergie), für Hilfsprozesse (Hilfsenergie) und die Entsorgung der Anlage aufgewandt werden muss. Selbstverständlich macht es nur Sinn solche Anlagen zu betreiben, die eine postive Lebensbilanz aufweisen. geleistet. Für die höher stehende Sonne im Sommer muss eine wirksame Verschattung der Fenster auf der Süd und Süd-Westseite vorhanden sein. Für die Zeit ohne Sonne müssen die Verluste der Fenster durch eine Jalousie weiter gemindert werden.
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Abbildung: Impulsprogramm Hessen |
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Abbildung: Bundesverband Kalksandsteinindustrie eV, Hannover |
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Abbildung: wagner-solar.com |
- Die Raumorientierung im Gebäude nach dem Wärmebedarf≡Wärmebedarf≡
Der Wärmebedarf ist jene Nettowärmemenge in kWh, die zur Beheizung eines Raumes bzw. eines Gebäudes oder/und zur Warmwasserbereitung benötigt wird. Der Wärmebedarf ergibt sich aus dem Produkt der Heizlast und der Zeitdauer der Beheizung. Der Wärmebedarf für die Raumheizung setzt sich aus dem Transmissionswärmebedarf und dem Lüftungswärmebedarf zusammen. verringert Verluste. Durch eine Zonierung, d.h. die Anordnung untergeordneter und niedrig temperierter Räume nach Norden, Nord-Osten und Nord-Westen, wird die die Verluste beeinflussende Temperaturdifferenz zwischen der Innentemperatur und der Außentemperatur verringert. - Das Wärmespeicherverhalten ist für den Jahresheizwärmebedarf von untergeordneter Bedeutung. Leichte Bauweisen haben Vorteile in der Wirksamkeit der Nacht- Wochenendabsenkung. Schwere Bauweisen besitzen Vorteile bei der Nutzung passiver Solargewinne und zur Vermeidung sommerlicher Überhitzung
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Der Gesamtenergiebedarf (Wärme und Strom≡Strom≡ Abbildung: Impulsprogramm Hessen |
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Abbildung: Impulsprogramm Hessen |
siehe auch
Weitere sinnvolle Planungsprinzipien und Ergänzungen für Niedrigenergiehäuser
- Ein Niedrigenergiehaus in der Stadt bzw. im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs vermeidet den Mehrbedarf an Treibstoffen
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Abbildung: Impulsprogramm Hessen |
- Eine Begrünung der Außenwände und/oder des Daches führt ebenso wie ein Windschutz durch Bepflanzung im Außenbereich zur Verringerung windbedingter Auskühlungen. Eine wohlüberlegte Verschattung verbessert auch den sommerlichen Überhitzungsschutz (siehe »› Grün am Haus...).
- Der Einsatz von Baustoffen mit hohem Herstellungsenergieaufwand sollte vermieden werden, wenn in der Nutzungsdauer der Baustoffe die Energieeinsparung nicht nachgewiesen werden kann.
- Sorgfältige Auslegung der Dimensionen der Haustechnik verhindert unnütze Investitionsmehraufwendungen
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Abbildung: Impulsprogramm Hessen |
- Der Anteil transport- und herstellungsenergiearmer, einheimischer und gesundheitlich unbedenklicher Baustoffe sollte möglichst hoch liegen.
- Es sollten Technologien gewählt werden, die nur einen geringen Eintrag von Baufeuchte nach sich ziehen. So vermeidet man schlechte Energiebilanzen in den ersten Jahren durch das leidige "trocken Heizen".
- Der Einsatz ausgereifter einfacher, typisierter Konstruktionselemente verringert Herstellungsenergie- und Planungsaufwand, reduziert gleichbedeutend aber auch die Fehlerquellen.
- Zum Niedrigenergiehaus≡Niedrigenergiehaus≡
Ein Niedrigenergiehaus ist ein Gebäude mit einem vergleichsweise niedrigen Energiebedarf (kleiner 100 kWh/m²) für Raumwärme und Warmwasserbereitung gegenüber dem Durchschnitt (etwa 200 kWh/m²) der Hausbestandes bei gleicher Nutzung. Dies wird vor allem duch eine besonders gut geplante und sorgfältig ausgeführte Wärmedämmung aller Bauteile erreicht. Ein Niedrigenergiehaus ist an keine bestimmte Bauweise gebunden, wohl aber an die Berücksichtigung verschiedener Planungsprinzipien. Auch Altbauten konventioneller Bauweise eigen sich bei entsprechender Planung zur Umgestaltung in ein Niedrigenergiehaus. Bei Neubauten ist das Erreichen des Niedrienergiehausstandards Pflicht, jedoch ist durch geringe Mehraufwendungen auch ein Verbrauch von weniger als 50 kWh/m² schon möglich. gehört auch angemessen langsames Bauen, damit frei von Hektik genügend Zeit zur Qualitätssicherung bleibt. Außerdem soll eingebrachte Baufeuchte Zeit zum Austrocknen haben.