Wärmedämmputz stellt einen Kompromiss dar. Man versucht die Funktion des Putzes (Herstellung der Luftdichtheit≡Luftdichtheit≡
Ein Gebäude sollte zur Vermeidung von Energieverlusten, zur Verhinderung von Bauschäden und Behaglichkeitsdefiziten dauerhaft luftdicht errichtet sein. Diese Forderung bezieht sich vor allem auf die Luftdichtheit von wärmegedämmten Dächern, von Innendämmungen, den Einbau von Fenstern und Türen, sowie Durchdringungen aller Art. der Außenwand und Feuchteschutz≡Feuchteschutz≡
Der bauliche Feuchteschutz ist ein Teilgebiet der Bauphysik. Er hat die Aufgabe, Bauteile und deren Baustoffe vor Durchfeuchtung zu schützen. Hierzu zählt der Schutz vor
) mit dem Ziel einer verbesserten Wärmedämmung≡Wärmedämmung≡
Eine Wärmedämmung mindert den Wärmestrom von der warmen zur kälteren Seite eines Bauteiles. Dazu werden Stoffe mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit (Wärmedämmstoff) als Schicht zwischen Warm und Kalt eingebracht. Eine sehr gute Wärmedämmung wird mit einem Vakuum erzielt (Thermoskanne). Auch ruhende Luft dämmt den Wärmefluss sehr gut. Um eine hohe Wärmedämmwirkung zu erzielen, dürfen Wärmedämmstoff(e) nicht durchströmt werden und eine bestimmte Einbaudicke nicht unterschreiten. zu verbinden.
Wärmedämmputz besteht im Allgemeinen aus einem Kalk-Sand bzw. Kalk-Sand-Zement-Gemisch unter Beifügung einer mehr oder weniger großen Menge von wärmedämmenden Zuschlagstoffen bzw. Porenbildnern. Als Zuschlagstoffe werden z.B. Polystyrol≡Polystyrol≡
Polystyrol ist ein Kunststoff, der in einer langen Prozesskette mit einer Reihe giftiger Zwischenprodukteder aus Erdöl hergestellt wird . So genannte Monostyrole (stark giftig) polymerisieren zum ungiftigem Polystyrol. Geschäumt ist Polystyrol ein sehr guter Dämmstoff. -Granulat oder Perlite≡Perlite≡
Perlite ist eine schüttfähige mineralische Dämmstoffkörnung vulkanischen Ursprungs. Das Gestein wird gemahlen und sehr hoch erhitzt, wodurch eingeschlosenes Wasser verdampft und das Steingranulat expandiert (wie Puffreis). Perlite gibt es in verschiedenen Druckbelastungsstufen, als einfache Schüttung und und zur Wärme- und Schalldämmung unter dem Estrich. Es ist nicht brennbar und besitzt eine vergleichsweise gute Wärmedämmung (WLG 050 bis 060).-Kügelchen (geblähtes Gestein) eingesetzt.
Die Wärmeleitfähigkeit≡Wärmeleitfähigkeit≡
(auch Wärmeleitzahl) Zeichen λ (Lambda); Einheit W/mK, Watt/pro Meter und Kelvin; Die Wärmeleitfähigkeit ist ein Materialkennwert, der für den trockenen Baustoff (Praxiswert) angegeben wird. Je kleiner der Lambda-Wert ist, umso schlechter wird Wärme weitergeleitet und umso besser ist die Wärmedämmung daraus hergestellter Konstruktionen. Baustoffe werden in Abhängigkeit ihrer Wärmeleitfähigkeit in Wärmeleitfähigkeitsgruppen eingeteilt. Bei gleicher Schichtdicke ist der Baustoff mit kleinerem Lambda-Wert vorzuziehen. Da Feuchtigkeit die Wärme gut leitet, ist die Wärmeleitfähigkeit in hohem Maße vom Feuchtegehalt und dem Entfeuchtungsverhalten der Baustoffe abhängig. Die Rechenwerte der Wärmeleitfähigkeit verschiedener Stoffe sind der DIN 4108 zu entnehmen, ergänzende Werte dem Bundesanzeiger liegt zwischen 0,06 und 0,1 W/mK und ist damit deutlich größer als die des reinen Dämmstoffes. Um die gleiche wärmedämmende Wirkung wie ein Wärmedämmverbundsystem zu erzielen, muss daher etwa mit der doppelten Dicke Putz gerechnet werden. Da Wärmedämmputz jedoch nicht stärker als 5 bis 6 cm in einem Arbeitsgang aufgetragen werden kann, sollte sich der Einsatz von Wärmdämmputz auf folgende Anwendungsfälle beschränken:
- Stark zerklüftetes Mauerwerk soll geebnet werden
- Wände die nicht mehr ganz senkrecht stehen, können durch unterschiedlich starken Putzauftrag wieder in die Senkrechte gebracht werden
- Aus bestimmten denkmalpflegerischen Gründen kommt nur ein mineralischer Putzauftrag in Frage
Das Preis-Leistungsverhältnis von Wärmedämmputz ist bezogen auf die erreichte Kosteneinsparung an Heizenergie schlecht. Wärmedämmputz neigen gelegentlich zur Rissbildung infolge von Frost-Tau-Wechseln bzw. hoher thermischer Beanspruchung im Sommer.