Gleichzeitig wurde die Empfehlung ausgesprochen die Eigenschaften der Fasern zu verändern. Dabei ging man von der gesicherten Erkenntnis aus, dass zwei Dinge die Kanzerogenität≡Kanzerogenität≡
Die Kanzerogenität ist die Eigenschaft von Stoffen bösartige Tumore (Krebs) hervorzurufen. Stoffe, die im Tierversuch unter bestimmten Randbedingungen Krebs erzeugen, werden als kanzerogen bezeichnet, da auch mit einem Krebs erzeugenden Potential für Menschen gerechnet werden muss. Baumaterial, gleich welcher Art, sollte frei von Eigenschaften sein, die mittel- oder unmittelbar schädigende Wirkungen auf die Gesundheit der Bewohner ausüben können. erheblich beeinflussen, nämlich
- die Faserstruktur und
- die Biolöslichkeit≡Biolöslichkeit≡
Unter Biolöslichkeit versteht man die Löslichkeit von Stoffen z.B. im Menschen. Zur Beurteilung der Biolöslichkeit einer Faser im menschlichen Körper wird die Halbwertszeit verwendet..
An beiden Eigenschaften wurde durch die Industrie gearbeitet. Bereits 1995 gelang es einem Hersteller durch Veränderung der chemischen Zusammensetzung der Fasern die Biolöslichkeit zu verbessern. Inzwischen dient vor allem die Biolöslichkeit als Gradmesser für die gesundheitlichen Auswirkungen.
Mit dem sogenannten Kanzerogenitätsindex ≡Kanzerogenitätsindex≡
Der Kanzerogenitätsindex (kurz KI) beschreibt die Biolöslichkeit und eine damit verbundene mögliche Kanzerogenität von Mineralfasern. Fasern mit einem KI 40 gelten als nicht Krebs erregend. Fasern mit einem KI zwischen 30 und 40 stehen im Verdacht krebsauslösend zu wirken. KI≡KI≡
KI ist die Abkürzung für Kanzerogenitätsindex, der von unabhängigen Wissenschaftlern ermittelt wird, wird heute die Gefährlichkeit von Mineralfasern bewertet. Danach weist ein KI von 40 darauf hin, dass nach gegenwärtigem Erkenntnissstand kein Krebsrisiko besteht. Alle deutschen Hersteller erfüllen heute diese Norm. Für die in der Vergangenheit eingesetzten Mineralfaserdämmstoffe gilt dies nicht, so dass vor allem auf dichten Einbau zu achten ist. Ein Ausbau ist nicht erforderlich.
Korrekt eingebaut sind Mineralfaserdämmstoffe u.a. hinter
- geschlossenen Bauteilschichten, z.B. als Kerndämmung
- einer einer luftdicht verlegten Dampfbremse≡Dampfbremse≡
Die Dampfbremse kann durch eine spezielle Folie oder ein beschichtetes Papier gebildet werden. Die Dampfbremse hat in einer wärmegedämmten Konstruktion die Aufgabe, die Anzahl der in die Wärmedämmschicht durch Diffusion eindringenden Wasserdampfmoleküle zu begrenzen. Gleichzeitig hat sie den Luftaustausch von der warmen Seite (Wohnraum) zur kalten Seite zu unterbinden (Herstellung der Luftdichtheit). Ziel ist bei beiden Aufgaben, eine Kondensation von Wasserdampf in der Bauteilschicht mit nachfolgenden Feuchteschäden zu verhindern. Die Dampfbremse ist immer auf der warmen Seite einer wärmegedämmten Konstruktion (Raumseite) lückenlos und luftdicht zu verlegen. Die Dampfbremse darf weder mit den Materialien für das Unterdach (Unterspannbahn), noch mit einer so genannten Dampfsperre verwechselt werden. (PE-Folie, Dampfbremspappen o.ä.) - einer luftdichten Verkleidung, z.B. tapezierten Gipskartonplatten.
Wenn noch ältere Dämmmatten verarbeitet oder entsorgt werden, sollte auf jeden Fall eine Atemschutzmaske getragen werden (siehe auch »› Umgang mit Mineralfaserdämmstoffen).
Beim Kauf von Mineralfaserdämmstoffen ist auf folgende Produktkennzeichnungen zu achten, die die Einhaltung der Forderungen signalisieren:
- "KI 40" und/oder
- "Hohe Biolöslichkeit"
- Umweltzeichen≡Umweltzeichen≡
Das Umweltzeichen der Europäischen Union ist die Euroblume. Sie kennzeichnet seit 1992 Produkte, die sich auf ihrem gesamten Lebensweg durch größere Umweltverträglichkeit auszeichnen als herkömmliche Produkte. Ansprechpartner in Deutschland ist das Umweltbundesamt. "Blauer Engel" - RAL≡RAL≡
RAL ist ein Gütesiegel. Es wird vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung nach einer produktabhägigen Vergaberichtlinie für verschiedene Produkte, unter anderem aus dem Bereich Bauwesen vergeben (u.a. der Blaue Engel, RAL-Gütezeichen für Niedrigenergiehäuser) . Gütezeichen "Erzeugnisse aus Mineralwolle".
siehe auch
»› Umgang mit Mineralfaserdämmstoffen