Gegen zu trockene Luft kann eine Luftbefeuchtung helfen. Allerdings gibt es sehr selten eine Situation, in der eine Luftfeuchtigkeitssteigerung wirklich notwendig wäre. Und dennoch begegnet man recht häufig dem Glauben, dass die Luft zu trocken sei. Ein Luftbefeuchter oder Zimmerspringbrunnen wird angeschafft oder Schälchen mit Wasser auf die Heizung gestellt.
Diesem Verhalten liegt das Vorurteil zu Grunde, dass in zentralgeheizten Räumen die Luft trockener sei als bei einer Ofenheizung.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Einzelofenheizungen mit Schornsteinanschluss, z.B. Kachelöfen, brauchen für die Verbrennung von Holz und Kohlen die Zufuhr von Luft. Diese Verbrennungsluft≡Verbrennungsluft≡
Verbrennungsluft muss zum Ingangsetzen und Aufrechterhalten einer wärmeerzeugenden Verbrennung von Brennstoffen an die Feuerstätte bzw. den Brenner herangeführt werden. Die Verbrennungsluft muss frei von korrosiven Bestandteilen und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen (vollständige Verbrennung). Man unterscheidet eine raumluftabhängige und eine raumluftunabhängige Betriebsweise. Die Sicherung ausreichender Verbrennungsluftversorgung ist Bestandteil der Kontrollpflichten des Schornsteinfegers. strömt über die Fugen der Fenster von außen nach, ansonsten qualmt es oder der Ofen geht sogar aus. Es erfolgt demnach bei einer Einzelofenheizung ein intensiver Luftdurchsatz, der bedeutend größer ist als in zentralgeheizten Räumen.
Infolge des häufigeren Luftwechsels≡Luftwechsel≡
Luftwechsel sind erforderlich, damit die Raumluft zur Sicherung einer hygienische Luftqualität in bestimmten Abständen ausgetauscht bzw. erneuert wird. Abgebaut werden muss dabei der Gehalt an Wasserdampf, Kohlendioxid und von Luftschadstoffen. Wie oft die Luft pro Stunde ausgewechselt wird, gibt die Luftwechselrate bzw. Luftwechselzahl an. werden Schadstoffe rascher abgeführt. Da die nachströmende, winterkalte Außenluft einen geringen Feuchtegehalt≡Feuchtegehalt≡
Der Feuchtegehalt (Wassergehalt) eines Baustoffes ist abhängig vom Material, der Struktur, der Temperatur und der den Baustoff umgebenden Luftfeuchtigkeit. Er kann auf das Trockengewicht (massebezogen) oder auf das Volumen (volumenbezogen, Vol%) des Baustoffes bezogen werden. In der Praxis stellt sich unter üblichen Umgebungsbedingungen die Bilanzfeuchte oder Gleichgewichtsfeuchte ein. hat, kommt es auch zu einer merklichen Reduzierung der Luftfeuchtigkeit≡Luftfeuchtigkeit≡
Außenluft bzw. Raumluft kann Wasserdampf aufnehmen, allerdings nur eine bestimmte Menge. Die maximal aufnehmbare Wasserdampfmenge hängt von der Temperatur der Umgebungsluft ab (Warme Raum- bzw. Außenluft nimmt mehr Wasserdampf auf) und wird durch die Sättigungsgrenze bestimmt. Man unterscheidet die relative Luftfeuchtigkeit in % und die absolute Luftfeuchtigkeit in g/m³. im Inneren.
- Bei einer Einzelofenheizung mit Schornsteinanschluss strömt deutlich mehr trockene Außenluft in den Raum als bei einer Zentralheizung.
- Die Raumluft ist im Durchschnitt trockener.
- Um in Wohnungen mit Zentralheizung und dichten Fenstern eine ähnliche Luftqualität zu erzielen, wäre jede Stunde das Fenster für 3-4 Minuten voll zu öffnen.
- Der Grund für die Empfindung in zentralbeheizten Räumen trockenere Luft vorzufinden ist u.a. in einer stärkeren Staubbelastung der Atemluft zu suchen (siehe »› Staubgehalt der Luft).
Glauben Sie nicht der Werbung der Luftbefeuchterindustrie! Prüfen Sie Ihre Werte mit einem Hygrometer!
siehe auch
»› Der optimale Wasserdampfgehalt der Raumluft»› Wozu braucht man Hygrometer?