Hohe Luftgeschwindigkeiten vom Ventilator oder der Fahrtwind auf dem Fahrrad werden bei sommerlichen Außentemperaturen als sehr angenehm empfunden. Bei niedriger Lufttemperatur wirkt schon eine geringe Luftbewegung störend, ja unerträglich.
Die Luftbewegung beeinträchtigt oder verbessert das Wohlbefinden. Von ihr hängt die Temperaturregulation durch Wärmeabgabe der Haut an die Umgebungsluft (Konvektion≡Konvektion≡
Mit Konvektion bezeichnet man den Transport von Wärme in einer Luftströmung oder im Wasser. Eine Luftbewegung nach oben entsteht infolge einer Erwärmung der Luft, da warme Luft (geringere Dichte) leichter ist als kalte Luft. Eine fallende Luftbewegung (Kaltluftfall) entsteht infolge der Abkühlung der Luft, z. B. an einem Fenster oder an einer kalten Außenwand. Normale Plattenheizkörper übertragen Wärme an die Raumluft etwa zu 50% durch Konvektion und zu 50% durch Strahlung.) direkt ab. Ist die Luft stark bewegt, wird mehr Wärme abgeführt und umgekehrt. Die Größe der Luftbewegung, also jener Luftzug, der noch als behaglich oder schon als störend empfunden wird, ist stark vom Alter, der Befindlichkeit, der Tätigkeit, der Kleidung,... der Menschen, vor allem aber von der Temperatur der Luft abhängig.
Hygieniker geben bei 20°C bis 22 °C Lufttemperatur eine maximale, gerade noch erträgliche Luftgeschwindigkeit von 0,15 bis 0,2 m/s an.
Zugluftempfindungen stören die Behaglichkeit≡Behaglichkeit≡
Die Behaglichkeit ist ein sehr wichtiges Planungskriterium. Für die empfundene (thermische) Behaglichkeit sind mehrere Faktoren, u. a. die Oberflächentemperatur der Raumumschließungsflächen, die Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Luftbewegung (Strömungsgeschwindigkeit) ausschlaggebend. gravierend und können leicht Erkrankungen nach sich ziehen. Andererseits ist eine gewisse Luftbewegung für den Wärmetransport vom Heizkörper (Wärmeverteilung≡Wärmeverteilung≡
Benötigte Raumwärme muss nicht nur erzeugt, sondern auch bedarfsgerecht verteilt werden. Am Einfachsten lässt sich diese Aufgabe mittels Plattenheizkörper erfüllen. Man kann ebenso Flächenheizungen, wie eine Fußbodenheizung, eine Wandheizung oder eine Deckenheizung einsetzen oder auch die Randheizleiste nutzen. Je nach System wird für die Wärmeverteilung Heizungswasser als Wärmeträger unterschiedlicher Temperatur benötigt. Niedrigtemperierte Verteilungsysteme haben Vorteile bei der Nutzung von Wärmeerzeugern, die bei tiefen Temperaturen höchste Nutzungsgrade erzielen (Wärmepumpe, Solar, Brennwerttechnik) durch Konvektion) ebenso erforderlich wie für den Stofftransport (Ablüftung von Wasserdampf und Schadstoffen). Die Schaffung einer Atmosphäre≡Atmosphäre≡
Die Atmosphäre ist die im Schwerefeld der Erde festgehaltene Lufthülle, bestehend zu etwa 78 % aus Stickstoff, zu 21 % aus Sauerstoff und mit steigender Tendenz zu 0,04 % aus Kohlendioxid. Einen geringen Restanteil haben Edelgase. Luft ist ein Grundstoff des Lebens. Luft wird benötigt für jede Art der Verbrennung, woran aber nur der Sauerstoff teilnimmt (Oxidation). Luft ist außerdem wie Wasser ein Wärmträger in der Heizungs- und Lüftungstechnik. Die Luftqualität trägt wesentlich zum Behaglichkeitsempfinden bei (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Schadstoffe). ohne jede Luftbewegung, wie sie von einigen empfohlen wird und angeblich durch „reine" Strahlungsheizung erreichbar ist, kann daher nicht das Ziel sein. Aber eine solche Situation unbewegter Luft stellt sich in der Praxis ohnehin nicht ein. Schon bei einem Unterschied zwischen der Lufttemperatur und der Temperatur der Raumumschließungsflächen (z.B. der Fenster) von 2 °C ist eine geringe Luftbewegung unausweichlich - und ausdrücklich erwünscht.
Für die Planung ist zu berücksichtigen, dass
- sich eine Luftbewegung einstellt, die eine gleichmäßige Durchlüftung bis in Tiefe der Räume zulässt und
- die Luftgeschwindigkeit von 0,1 m/s nicht überschritten wird, damit auch bei niedrigeren Raumlufttemperaturen kein Unbehagen aufkommt.
Eine solche zugfreie, aber dennoch bewegte Atmosphäre kann erreicht werden, wenn
- sie kalte Oberflächen vermeiden - erhöhen Sie die Oberflächentemperatur≡Oberflächentemperatur≡
Die Oberflächentemperatur eines Bauteiles, z. B. eines Wandabschnittes oder einer Verglasung, ist vor allem abhängig von der innenseitigen Raumlufttemperatur, der Außentemperatur und dem Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) des Bauteils. Eine weitere Einflussgröße ist der Wärmeübergangswiderstand beider Oberflächen zum angrenzenden Medium. Die Höhe der Oberflächentemperatur auf der Innenseite des Bauteils ist von erheblicher Bedeutung - einerseits wegen des Einflusses auf die empfundene Behaglichkeit, andererseits wegen einer möglichen Tauwasserausscheidung. Für das Wachstum der Schimmelpilze ist sogar nur die Erhöhung der relativen Raumluftfeuchtigkeit durch das Absenken Lufttemperatur unmittelbar über kühleren Oberflächen maßgebend. Ziel jeder bautechnischen Planung muss das Erreichnen einer hohen, möglichst nahe der Raumlufttemperatur liegenden Oberflächentemperatur sein. Das Ziel wird erreicht durch sehr gute und wärmebrückenfreie Wärmedämmung der Außenbauteile. von Fenstern und Außenwänden durch gute Wärmedämmung≡Wärmedämmung≡
Eine Wärmedämmung mindert den Wärmestrom von der warmen zur kälteren Seite eines Bauteiles. Dazu werden Stoffe mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit (Wärmedämmstoff) als Schicht zwischen Warm und Kalt eingebracht. Eine sehr gute Wärmedämmung wird mit einem Vakuum erzielt (Thermoskanne). Auch ruhende Luft dämmt den Wärmefluss sehr gut. Um eine hohe Wärmedämmwirkung zu erzielen, dürfen Wärmedämmstoff(e) nicht durchströmt werden und eine bestimmte Einbaudicke nicht unterschreiten. der Bauteile (siehe »› Heizen, Behaglichkeit, Luft- und Wandtemperatur); - man den Einsatz punktueller Heizkörper (kleine Kompaktheizkörper) vermeidet, sofern sie der Deckung der gesamten Heizlast des Raumes dienen (vor jedem Fenster Heizkörper anbringen, siehe »› Heizen, Behaglichkeit, Heiztechnik gegen Kaltluftfall);
- die Vorlauftemperatur des Heizungswassers auf 50 °C bis 55 °C reduziert wird - die Heizkörper haben dadurch zwangsläufig zwar eine größere Ansichtsfläche, aber auch eine verminderte Konvektionsleistung und eine dazu im Verhältnis steigende Strahlungsleistung );
- langgestreckte, nicht zu hohe Heizkörper eingesetzt werden, die eine möglichst breite Luftwalze niedriger Geschwindigkeit erzeugen und
- Sie die Heizlast auf mehrere Heizkörper aufteilen, insbesondere bei einer vom Quadrat abweichenden Grundfläche des Raumes
- Sie vor jedem Fenster Heizkörper planen.
siehe auch
»› Heizen, Wärmeverteilung, Heizkörper, Planungsgrundsätze