
- sind Mikroorganismen, die im Erdboden, auf abgestorbenen Pflanzen und Tieren, im Wohnbereich und auf Lebensmitteln vorkommen
- leben von toter organischer Substanz (kohlenstoffhaltig) und tragen so wesentlich zur Verrottung bei
- brauchen für ihr Wachstum kein Licht≡Licht≡
Licht ist der sichtbare Teil der Sonnenstrahlung und der künstlichen Beleuchtung. Weißes Licht setzt sich aus einem Gemisch von Strahlen verschiedener Wellenlängen zwischen 380 bis 780 nm (Nanometer) zusammen. Eine Lampe, die nicht alle Wellenlängen aussendet, gibt farbige Dinge verzerrt wieder. So fehlt dem Licht einer Leuchtstoffröhre bzw. einer Energiesparlampe häufig der gelb-rote Anteil., besitzen kein Chlorophyll und sind also nicht zur Photosynthese≡Photosynthese≡
Unter Lichteinwirkung der Sonne erfolgt in der Pflanze eine Umwandlung anorganischer Materie, vor allem von CO2 und Wasser sowie Stickstoff, Phosphor, Schwefel u.a. in organische Substanzen. Dabei wird Sauerstoff freigesetzt und mehr chemisch gebundene Energie in der Pflanze erzeugt als die Planze selbst benötigt. Die Pflanze (Biomasse) wird zum Energieträger. fähig - bilden ein typisches Myzel≡Myzel≡
Schimmelpilzmyzel auf und im Untergrund wächst erst nach dem Sporen vollständig ausgekeimt sind. Bis dahin wird die benötigte Feuchtigkeit vollständig aus der Luft aufgenommen. Nach Bildung des ersten Myzels wird dann auch, soweit vorhanden, Feuchtigkeit aus dem Baustoff aufgenommen. Dann kann das Myzelgeflecht mehrere Milimeter in das Porengefüge des Baustoffes eindringen. und unterscheiden sich dadurch von den Hefepilzen - verändern und zersetzen die befallenen Flächen durch Ausscheidung von Enzymen
- vermehren sich durch Sporenbildung - besonders in den Sommermonaten gibt der Schwarzschimmel große Mengen an Sporen an die Luft ab
- bilden bei ihrem Wachstum Stoffwechselprodukte (Metaboliten≡Metaboliten≡
Metaboliten sind die während eines Stoffwechselvorganges freigesetzten Stoffwechselprodukte. Sie entstehen durch biochemische Umwandlung und werden an die Umgebung abgegeben. Ein typischer Hinweis auf die Freisetzung von Metaboliten ist der markante Geruch in einem feuchten Keller oder bei einem starken Schimmelpilzvorkommen. Durch den Stoffwechsel werden chemische Substanzen erzeugt (MVOC), die z.B. verantwortlich sind für einen muffigen, feuchten, erdigen, säuerlichen, aromatischen, alkoholischen, kartoffelartigen Geruch. Ein typischer Vertreter ist das Geosmin, das von Bakterien, aber auch von einigen Schimmelpilzen abgesondert wird (Kartoffelgeruch).), wie die giftigen Aflatoxine≡Aflatoxine≡
Aflatoxine sind von bestimmten Schimmelpilzen (z. B. Aspergillus) gebildete, sehr giftige Substanzen, die man auf Nahrungsmitteln, z. B. Nüssen, Mandeln, Pistazien, Soja, Getreideprodukten findet. Sie können Leberzirrhose, Leberkrebs und Nierenschäden, in hohen Dosen auch akutes Leberversagen hervorrufen (Aflatoxin-Verordnung). und Mycotoxine≡Mycotoxine≡
Mycotoxine sind Pilzgifte, z.B. vom Grünen Knollenblätterpilz, dem Fliegenpilz oder auch Schimmelpilzen. Zu den auch von den Schimmelpilzen im Wohnraum produzierten, giftige Substanzen gehören u.a. die die kanzerogenen Aflatoxine.
![]() | Strukturformel des giftigen, krebserregenden Stoffes Aflatoxin |
Sporen der Schimmelpilze
- sind in Innenräumen immer anzutreffen
- haben bei intakter baulicher Wohnsituation keine Chance zur Entwicklung neuer Schimmelpilze
Bekannte und häufig vorkommende Vertreter der Schimmelpilze sind u.a. : Penicillium≡Penicillium≡
Schimmelpilzgattung (Pinselschimmel) mit weiter Verbreitung (Obst, Brot, Käse, Marmelade, Erde, Gummidichtungen, Matratzen, Tapeten, Bücher, Anstriche, u.a.). Das Temperaturoptimum dieser Pilze liegt bei etwa 28°C, weshalb der Pilz im Menschen nur mäßige Entwicklungsbedingungen findet. Allerdings beginnen die meisten penicillium-Arten bereits bei knapp über 0°C zu wachsen, was ihr Vorkommen im häuslichen Bereich und in der Umgebung erklärt. Einige Penicillium-Arten sollen für Erkrankungen des Respirations- und des Bronchialtraktes verantwortlich sein. Allergische Reaktionen können ausgelöst werden (Schnupfen, Husten, Nesselfieber u.a.). Neuere Untersuchungen machen dafür nicht nur die freigesetzten Sporen sondern auch freigesetzte mikroskopisch kleine Teilchen (2,5 my) des Myzels verantwortlich, welche die Zahl der Sporen auch deutlich übertreffen soll. Einige Arten setzen Mycotoxine frei. (Pinselschimmel), Aspergillus≡Aspergillus≡
Schimmelpilzgattung (A. niger, Aspergillus fumigatus), die bei Schimmelbefall im Haushalt häufig anzutreffen ist. Pilze der Gattung Aspergillus werden als Erreger von Aspergillomen (Schimmelpilzinfektionen) angesehen. Nach Wikipedia atmet im Durchschnitt jeder Mensch etwa 100 Sporen dieser Pilzart ein. Ein Wachstumsoptimum haben die Pilze zwischen 37 und 43°C, weshalb auch die Körperwärme des Menschen gute Wachstumsvoraussetzungen bietet. Durch Schimmelpilze der Gattung Aspergillus hervorgerufene Krankheiten umfassen neben allergischen Reaktionen, Infektionen des äußeren Gehörganges, Lungen-Aspergillosen, Bauchfellentzündungen, Entzündungen der Herzinnenhaut, Erkrankungen der Nägel auch Infektionen der Haut. (Gießkannenschimmel), Cladosporium (Schwärzepilze)
Faktoren für das Wachstum
- Schimmelpilze können innerhalb von 48 h auf ausreichend feuchten Oberflächen aus den Sporen eine zunächst unsichtbares Myzel bilden
- Für Sporenkeimung und Myzelwachstum wird Feuchtigkeit bei geringer Luftbewegung benötigt. Hausschimmel-Pilze haben ihre untere Wachstumsgrenze bei etwa 80 % relativer Feuchte (Oberflächenfeuchte≡Oberflächenfeuchte≡
Mit Oberflächenfeuchte bezeichnet man die relative Luftfeuchte unmittelbar an der Oberfläche eines Materials, z.B. eines Baustoffes. Ist der Baustoff kälter als die Raumluft (wenn es sich um einen Außenbauteil handelt z.B. wegen schlechter Wärmedämmung), kommt es unmittelbar an dessen Oberfläche zu einer Abkülung der Luft, wodurch die Oberflächenfeuchte höher werden kann als die Raumluftfeuchte. Steigt die Oberflächenfeuchte für einen längeren Zeitraum (> 6h) auf einen Wert oberhalb von 80% können Sporen bestimmter Schimmelpilzarten aufkeimen und Myzel bilden. am Ort des Wachstums!!!). Das Wachstumsoptimum liegt bei 85 bis 98 % relativer Luftfeuchte. Einige Arten sollen jedoch bereits bei 65 % wachsen, 70% keimen, und bei 75 % Sporen bilden. - Das Wachstum wird beschleunigt durch einen Biofilm auf dem Substrat
- Der pH-Wert≡pH-Wert≡
Der Wert gibt an, wie sauer bzw. basisch eine Substanz, z.B. eine Flüssigkeit reagiert. pH-Werte über 7 zeigen eine basische Reaktion an, unter 7 ist die Lösung sauer. Kondensat aus Brennwertfeuerstätten ist immer sauer, weshalb in einigen Fällen eine Neutralisation gefordert wird. Oberflächen, auf denen Schimmelpilze wachsen, haben in der Regel einen ph-Wert unter 9. Schimmel lässt sich durch einen hohen ph-Wert des Putzes und des Anstriches über 10 (Kalkputz, Kalkanstrich) vermeiden. der Stoffe bzw. Oberflächen, wo sich Schimmelpilze besonders wohlfühlen, liegt zwischen 4,5 bis 6,5, also schwach sauer. Einige Arten lieben es saurer bis pH-Wert 1,5 oder basisch bis pH-Wert 10,5. - Die Minimaltemperatur für das Myzelwachstum liegt bei 0°C. Die Optimaltemperatur liegt bei 25 bis 37°C. Die Maximaltemperatur bei etwa 50 °C.
- Die Nahrungsgrundlage der Schimmelpilze bilden organische Kohlenstoffquellen.
- Das können fast alle lebenden, toten oder auch synthetische organische Nährstoffe aus der Umgebung sein. Raufasertapeten, welche einen hohen Anteil an Zucker, Eiweiß und Lignin besitzen, sowie Dispersionsfarben mit zuckerhaltigen Quellanteilen stellen einen sehr guten Nährboden dar. Schimmelpilze besiedeln ebenso gern Polyvinylacetat(PVAC)-haltige Putze und Putzmörtel (z.B. Fliesenfugen).
- Leimfarben (Leimgebundene Kalk-, Kreidefarben) stellen ebenfalls eine gute Nahrungsquelle dar
- Die Nährstoffansprüche sind sehr gering, so dass schon der oberflächliche Staub ausreicht.
- Der Sauerstoffbedarf ist sehr gering.
- verdeckter Schimmelbefall auf Tapeten, Farben, Teppichen etc.
- verdeckter Schimmelbefall hinter Möbeln (Rückwände!), Polstern, Matratzen
- verdeckter Schimmelbefall hinter Bildern, Uhren, Verkleidungen, falsch angebrachten Innendämmungen≡Innendämmung≡
Bei einer Innendämmung werden Außenwände von der inneren Raumseite aus gedämmt. Diese Art der Wärmedämmung bietet sich u.A. an bei einer raumweisen energetischen Modernisierung und/oder falls eine Außendämmung aus gestalterischen oder baurechtlichen Gründen nicht in Frage kommt. Bei der Ausführung der Innendämmung kommt es auf eine wärmebrückenarme und lückenlose Montage an. An keiner Stelle darf der Dämmstoff durch Raumluft hinterströmt werden. Die Dämmstoffstärke sollte mindestens 3 cm bis etwa 8 cm betragen. Höhere Dämmstoffstärken machen wegen des steigenden Einflusses von Wärmebrücken und des Platzverlustes keinen wirtschaftlichen Sinn. Die dampfbremsende Wirkung der Konstruktion sollte einen Wert von 2m (Dampfdiffusionswiderstand) nicht übersteigen, damit eine sommerliche Austrocknung ggf. eingedrungener Feuchte möglich ist.
- Luftbefeuchtungsgeräte, Filter, Klimanlagen, Zimmerspringbrunnen
- feucht gewordene Staubsaugerbeutel
- Biomüll
- verdorbene Lebensmittel, Obst
- Erde von Zimmerpflanzen
- im Grunde in der Luft immer vorhanden
- Pflanzenerde (Klärschlamm)
- Komposthaufen, Komposttonneim näheren Umfeld