Ursache ist in der Regel die nicht beeinflussbare Rohrwärmeabgabe≡Rohrwärmeabgabe≡
Die Wärmeabgabe von ungedämmten Rohrleitungen kann beträchtlich sein und hängt vor allem von deren Oberflächentemperatur ab. Bei 80°C Oberflächentemperatur (etwa 60 Grad Übertemperatur gegenüber der Raumtemperatur) ergibt sich bei einem 3/4" Rohr eine Wärmeabgabe von etwa 70W/m. Eine wichtige Energiesparmaßnahme besteht daher in einer alle Rohrleitungen und Armaturen einschließenden Rohrwärmedämmung. der Heizungsanlage. Besonders hoch ist diese Wärmeabgabe bei den so genannten Einrohrheizungen≡Einrohrheizung≡
Bei einer Einrohrheizung sind die einzelnen Heizkörper in Reihe miteinander verbunden. Der Rücklauf des ersten Heizkörpers wird dabei zum Vorlauf des zweiten Heizkörpers, dessen Rücklauf wiederum zum Vorlauf des dritten wird, usw. usf.. Die Vorlauftemperatur ist demnach bei jedem folgenden Heizkörper geringer, was eine entsprechende Dimensionierung der Heizkörpergröße erfordert. Damit ein abgesperrter Heizkörper nicht zu einem Durchlussstopp führt, müssen spezielle Kurzschlussstrecken (Bypass) und Zweiwegeventile eingesetzt werden. Wegen der stetigen Abnahme der Temperatur in einem Strang, kann nur ein begrenzte Zahl von Heizkörpern in einem Heizkreis angeordnet werden. und bzw. in Anlagen mit relativ hohen Vorlauftemperaturen≡Vorlauftemperatur≡
Mit Vorlauftemperatur bezeichnet man die Temperatur des zum Heizkörper hinfließenden Heizungswasser. Sie liegt je nach Außentemperatur bei außentemperaturgeführten Heizungsregelungen zwischen 35 und 70°C. Anlagen mit reinen Flächenheizungen (Fußboden-, Wandheizungen) kommen mit 25 bis 40°C aus. Bei Heizungsanlagen ohne Heizungsmischer ist die Vorlauftemperatur gleich der Temperatur des Kesselwassers.. Solche Anlagen wurden in den neuen Bundesländern vor der Wende häufig eingebaut.
Der Anteil der Rohrwärmeabgabe an der Gesamtwärmeabgabe der Heizung wird durch Sparbemühungen der Nutzer (Heizkörperthermostatventile werden auf kleinere Werte gestellt) größer. Nach erfolgter wärmetechnischer Sanierung des Gebäudes≡Gebäude≡
Gebäude im Sinne der Energieeinsparverordnung sind bauliche Objekte mit mindestens einem eigenen Aufgang und einer Begrenzung des Volumens durch die wärmübertragende Umfassungsfläche. reicht eventuell allein schon die Wärmeabgabe der Rohre zur Deckung der Heizlast≡Heizlast≡
Die Heizlast ist jene Heizleistung, die einem Raum ständig zugeführt werden muss, um eine Temperatur im Raum von z. B. 20 °C konstant zu halten. Sie muss demnach genauso groß sein, wie die Summe der Wärmeverluste aus Wärmeleitung (Transmissionswärmebedarf) und Lüftung(Lüftungswärmebedarf). Die rechnerische Grundlage ist die DIN EN 12831., insbesondere in kleinen Räumen von Mittelwohnungen. Die Raumtemperatur ist trotzt des subjektiven Empfindens der Bewohner Wärme gespart zu haben (geringere Anzahl von Verbrauchseinheiten) nicht nennenswert gesunken. Infolgedessen ist auch der Gesamtwärmebezug des Hauses nur geringfügig zurückgegangen. Die Zahl der Verbrauchseinheiten ist erkennbar rückläufig, nicht aber die bezogene Wärmemenge. Es erhöht sich zwangsläufig der Preis für eine Verbrauchseinheit.
Beeinflusst wird dieses Phänomen von folgenden Aspekten:
- Nach Einbau einer Zirkulationseinrichtung≡Zirkulationseinrichtung≡
Die Zirkulationseinrichtung sorgt in einer zentralen Warmwasserversorgung dafür, dass an den Zapfstellen auch wirklich warmes Wasser austritt, wenn der Zapfhahn geöffnet wird. Dazu führt die Zirkulationseinrichtung dass sich in der Warmwasserleitung abgekühlte Wasser über die separate Zirkulationsleitung wieder dem Speicher zu. Mittels einer Zirkulationspumpe wird so ausreichend temperiertes Speicherwasser zu den Zapfstellen transportiert. Die Zirkulation des Wassers muss temperatur-, zeit- oder anforderungsabhängig gesteuert werden, damit in Zeiten mit geringem Warmwasserbedarf die Zirkulation nicht zu unnötigen Wärmeverlusten und entsprechendem Stromverbrauch führt. für das warme Wasser erhöht sich die Wärmeabgabe der Rohrleitungen, wodurch der aktive Verbrauch geringer wird - Infolge Leerstand≡Leerstand≡
Der Leerstand von Wohnungen innnerhalb eines Hauses kann die Heizkosten für benachbahrte Wohnungen beträchtlich erhöhen. So steigen bereits bei zwei angrenzenden leer stehenden Wohnungen die Heizkosten um bis zu 35%, wenn 70% der Kosten verbrauchsabhängig umgelegt werden. Die verbrauchsunabhängige Komponente der Heizkostenabrechnung sichert, dass der Teil der Heizkosten, der für den Leerstand entsteht, vom Vermieter zu tragen ist. von Wohnraum kann sich die Vorlauftemperatur und damit die Rohrwärmeabgabe erhöhen. - Der Ablesezeitpunkt und der Abrechnungszeitraum≡Abrechnungszeitraum≡
Der Abrechnungszeitraum wird bei einer Heizkostenabrechnung angegeben und umfasst in der Regel ein Kalenderjahr bzw. 12 Monate. Den Anfangs- und Endtermin kann der Vermieter selbst festlegen, jedoch müssen alle abrechenbaren Betriebskostenbestandteile einer Heiz- und Warmwassserkostenrechnung im Abrechnungszeitraum anfallen und dürfen auch nur für diesen Zeitraum abgerechnet werden. Nach Abschluss des Abrechnungszeitraumes hat der Vermieter ein Jahr Zeit zur Abrechnung und zum Nachweis der Verwendung der Vorschüsse. Bei Heizkostenverteilern nach dem Verdunstungsprinzip kann die Auslesung aus organisatorischen Gründen auch um einige Tage vom Ende des Abrechnungszeitraumes abweichen. Bei elektronischen Heizkostenverteilern ist eine stichtaggenaue Zuordnung möglich (z.B. der 31.12. eines Jahres) für die gelieferte Wärme stimmen nicht überein (keine Stichtagablesung möglich bei Heizkostenverteilern≡Heizkostenverteiler≡Als Heizkostenverteiler bezeichnet man am Heizkörper angebrachte Geräte zur Ermittlung des anteiligen Verbrauches und damit zur Verteilung der gesamten Heizkosten in Mehrfamilienhäusern im Rahmen der Heizkostenabrechnung. Man unterscheidet Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip und elektronische Heizkostenverteiler (EHKV). Beide Arten zeigen nicht die verbrauchte Wärmemenge im physikalischen Sinne an, sondern lediglich einen Zählwert, der sich aus der Temperatur am Anbringungsort und der Dauer der Wärmeabnahme ergibt. Diese Zahlen werden zu den anderen erfassten Zählwerten im Objekt ins Verhältnis gesetzt, woraus sich die anteiligen Verbräuche und damit die Kosten ergeben. nach dem Verdunsterprinzip und einigen elektronischen Heizkostenverteilern)
- Sehr hohe Wärmeverluste der Verteilungsleitungen bzw. der Wärmeeinspeisung/Hausanschlussstation
- Durch Erhöhung der Vorlauftemperaturen (fehlerhafte Einstellung der Regelung, mangelhafter hydraulischer Abgleich≡hydraulischer Abgleich≡
Mit hydraulischer Abgleich bezeichnet man die optimale Abstimmung des Wasserdurchflusses durch Heizkreise bzw. einzelne Heizkörper und Rohre entsprechend den Erfordernissen. In jedem Heizkreis bzw. über jedem Heizkörper sollte annähernd der gleiche Druck und damit die gleiche Durchflussmenge zur Verfügung stehen. Fehlender hydraulischer Abgleich führt zu überhöhter oder zu geringer Wärmeabgabe einzelner Heizkörper, ungleichmäßiger Durchströmung einzelner Heizkreise, zu Strömungsgeräuschen und einem hohen Pumpenstrom. Ein durchgeführter hydraulischer Abgleich ist Voraussetzung für die Anwendung der Heizkostenabrechnung mit Heizkostenverteilern.) sinkt der aktive Verbrauch infolge Zunahme der Rohrwärmeabgabe
Achtung: Eine eventuelle Änderung des Verteilerschlüssels≡Verteilerschlüssel≡
Der Verteilerschlüssel gibt die prozentuale Aufteilung der Heizungs- und Warmwasserkosten bei einer Heizkostenabrechnung in Grundkosten und Verbrauchskosten wieder. Der Verteilerschlüssel kann nicht beliebig gewählt werden. Mindestens 50 %, höchstens 70 % sind nach der Heizkostenverordnung nach dem erfassten Wärmeverbrauch der Nutzer zu verteilen. Die übrigen Kosten sind nach der Wohn- oder Nutzfläche oder nach dem umbauten Raum zu verteilen; es kann auch die Wohn- oder Nutzfläche oder der umbaute Raum der beheizten Räume zugrunde gelegt werden. gegenüber dem Vorjahr kann bei reiner Kostenbetrachtung zu einem ähnlichen Ergebnis führen!
siehe auch
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