Wenn Sie vor dem Neubau oder der Modernisierung Ihrer Altanlage stehen, beeinflussen eine Reihe von Fragen die Richtung Ihrer Entscheidung. Ob Sie nun selbst bauen oder den Bau einem Sanitär- und Heizungsbaubetrieb überlassen; im Vorfeld sollten Sie sich zu folgenden Fragen Gedanken und Notizen machen:
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Wie viel Liter warmes Wasser werden täglich benötigt?
Versuchen Sie Ihren bisherigen täglichen Warmwasserbedarf möglichst genau zu ermitteln. Vergessen Sie nicht das kleine Händewaschen, den "Zwischendurchabwasch" und das Wischwasser. Ein möglicher Rechenwert ist der statistische Durchschnittsverbrauch von etwa 45 Litern pro Person und Tag. Sehr sparsame Leute verbrauchen weniger als 25 Liter- es gibt aber auch Fälle, wo mehr als 100 Liter täglich „verbadet" werden.
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Steigt oder verringert sich der Warmwasserbedarf in der Zukunft?
Denken Sie an den Zuwachs in der Familie oder an den Auszug von Familienmitgliedern. Kalkulieren Sie den zu erwartenden zusätzlichen Bedarf, z.B. durch den sinnvollen Anschluss von Waschmaschine und Geschirrspüler an die Warmwasserleitung. Auch der Einbau einer größeren Badewanne und stark strahlender Dusch- und Brauseköpfe erhöht leider den Warmwasserverbrauch.
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Wie viele Zapfstellen sollen gleichzeitig mit warmen Wasser versorgt werden?
Überlegen Sie sich, ob tatsächlich an mehreren Zapfstellen gleichzeitig warmes Wasser benötigt wird. Kommt es zu familiären Konflikten, wenn mal Engpässe entstehen? Je weniger Maximalforderungen hier gestellt werden, um so einfacher und preiswerter wird die Anlage zur Warmwasserbereitung.
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Wie weit sind die Zapfstellen voneinander entfernt?
Berücksichtigen Sie bei der Planung, dass geringe Entfernungen der Zapfstellen zueinander den Aufwand für die Versorgungsleitungen (auch für die Entsorgungsleitungen) verringern und die Verluste reduzieren.
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Wie weit sind die Hauptzapfstellen von der Heizanlage entfernt?
Kurze Wege vom Ort der Warmwasserbereitung bis zu den Zapfstellen benötigen keine Zirkulationseinrichtung≡Zirkulationseinrichtung≡
Die Zirkulationseinrichtung sorgt in einer zentralen Warmwasserversorgung dafür, dass an den Zapfstellen auch wirklich warmes Wasser austritt, wenn der Zapfhahn geöffnet wird. Dazu führt die Zirkulationseinrichtung dass sich in der Warmwasserleitung abgekühlte Wasser über die separate Zirkulationsleitung wieder dem Speicher zu. Mittels einer Zirkulationspumpe wird so ausreichend temperiertes Speicherwasser zu den Zapfstellen transportiert. Die Zirkulation des Wassers muss temperatur-, zeit- oder anforderungsabhängig gesteuert werden, damit in Zeiten mit geringem Warmwasserbedarf die Zirkulation nicht zu unnötigen Wärmeverlusten und entsprechendem Stromverbrauch führt., verringern also den Aufwand für Rohrleitungen einschließlich Dämmmaterial und reduzieren die Verluste. Ziehen Sie in Erwägung, die Warmwasserbereitung in die Nähe der Zapfstellen zu verlegen, vermeiden Sie aber eine Dezentralisierung mit kleinen Elektro-Warmwasserspeichern bzw. Durchlauferhitzern.
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Ist der Aufstellplatz für einen Warmwasserspeicher vorhanden?
Der Platzbedarf für einen stehenden Warmwasserspeicher beträgt etwa 1m² Standfläche. Warmwasserspeicher mit Inhalten bis zu 100 Litern werden auch als wandhängende Geräte angeboten.
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Welche Einbringmaße müssen beachtet werden (Türbreiten, Raumhöhen)?
Größere Warmwasserspeicher haben einen Durchmesser bis 90 cm und eine Höhe bis zu 2 m. Prüfen Sie, ob die Geräte problemlos durch Türen passen bzw. im gekippten Zustand transportiert und aufgestellt werden können.
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Wird eine solare Unterstützung der Warmwasserbereitung gewünscht?
Eine solarunterstützte Warmwasserbereitung setzt einen großvolumigeren, höheren und meist dickeren Speicher, 2 Rohrleitungen zum Dach und eine entsprechend geeignete Dachfläche voraus. Die Standfläche beträgt etwa 1,5 m2, die Deckenhöhe sollte 2 m betragen.
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Ist die Solarenergienutzung erst später beabsichtigt?
Wenn Sie sicher wissen, dass Sie in ein, zwei Jahren eine Solaranlage installieren möchten, sollte der notwendige Solarspeicher bereits jetzt installiert werden. Eventuell kann man auch schon Rohrleitungen montieren. Wird die Installation einer Solaranlage jedoch erst für eine spätere Zeit in Erwägung gezogen, sollten noch keine Vorbereitungen getroffen werden. Die Technik entwickelt sich weiter! Außerdem: Ihre persönlichen Lebensumstände verändern sich und verlangen möglicherweise nach neuen, heute noch nicht planbaren Lösungen.
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Haben Sie sehr hartes Wasser?
Haben Sie Erfahrungen mit dem Kalkgehalt in Ihrem Wasser? Besprechen Sie diese Erfahrungen mit einem Heizungsbauer aus der Gegend, Ihren Nachbarn oder dem Wasserwerk. So erhalten Sie Hinweise, welches System der Warmwasserbereitung und welche Materialien für die jeweilige Wasserbeschaffenheit günstig sind.
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Welche Rohrmaterialien sind vorhanden?
Grundsätzlich gilt, dass in Fließrichtung des Wassers niemals unedlere Materialien nach edleren Materialien eingesetzt werden sollen, also bsw. verzinktes Rohr nach Kupferrohr. Das gilt natürlich auch für eine eventuell bereits vorhandene Zirkulationsleitung≡Zirkulationsleitung≡Die Zirkulationsleitung ist eine wärmegedämmte Rohrleitung mit geringem Durchmesser, die das sich abkühlende Wasser einer Warmwasserleitung mit Hilfe der Zirkulationspumpe zum Speicher zurückführt. Kann eine Zirkulationsleitung nicht nachgerüstet werden, besteht eine Alternative in einem elektrischen Heizband, was jedoch hohe Betriebskosten verursacht.. Im Zweifellsfall kann man immer auf Kunststoffrohre zurückgreifen.
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Welche finanziellen Aufwendungen sind vorgesehen?
Fragen Sie sich auch, für welchen Zeitraum Sie eine Lösung zur Warmwasserversorgung brauchen und wie viel Sie dafür ausgeben wollen bzw. können. Eine langfristige Lösung sollte immer in einer Zentralversorgung gesucht werden.
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Welche Eigenleistungen sind geplant?
Haben Sie vor einen Teil oder die gesamte Anlage selbst zu verlegen, sollten Sie sich vorher ausgiebig sachkundig machen. Überschätzen Sie dabei nicht Ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten. Fragen Sie Nachbarn, Freunde oder Profis nach möglicher Hilfe. Bestimmte Tätigkeiten, wie die Arbeit≡Arbeit≡
Arbeit im physikalischen Sinne stellt die in einem Vorgang verbrauchte Wärme- bzw. Energiemenge dar. Die physikalische Einheit ist die kiloWattstunde (kWh). Eine Energiemenge von einer kWh wird verbraucht, wenn z.B. ein Heizgerät mit einer Anschlussleistung von 1 kW eine Stunde ununterbrochen in Betrieb ist. an Gasleitungen sind für Sie tabu.
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Welcher Umbauaufwand ist akzeptabel?
Bei einer Modernisierung werden Sie sich fragen müssen, ob der geplante Aufwand in einem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen steht. Wenn Sie die vor zwei Jahren verlegten Fliesen wieder aufbrechen müssen, sollten Sie z.B. auf die nachträglich Installation einer Zirkulationsleitung verzichten.
siehe auch
»› Besser zentral oder dezentral mit Warmwasser versorgt?