Ja, aber ältere Warmwasser-Heizungsanlagen wurden für relativ hohe Vorlauftemperaturen≡Vorlauftemperatur≡
Mit Vorlauftemperatur bezeichnet man die Temperatur des zum Heizkörper hinfließenden Heizungswasser. Sie liegt je nach Außentemperatur bei außentemperaturgeführten Heizungsregelungen zwischen 35 und 70°C. Anlagen mit reinen Flächenheizungen (Fußboden-, Wandheizungen) kommen mit 25 bis 40°C aus. Bei Heizungsanlagen ohne Heizungsmischer ist die Vorlauftemperatur gleich der Temperatur des Kesselwassers. konzipiert. In der Regel erforderten sie zum Zeitpunkt des Neubaus der Anlage eine Vorlauftemperatur von 70 bis 90 °C - bezogen auf die niedrigste Außenlufttemperatur. Wurde später die Wärmedämmung≡Wärmedämmung≡
Eine Wärmedämmung mindert den Wärmestrom von der warmen zur kälteren Seite eines Bauteiles. Dazu werden Stoffe mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit (Wärmedämmstoff) als Schicht zwischen Warm und Kalt eingebracht. Eine sehr gute Wärmedämmung wird mit einem Vakuum erzielt (Thermoskanne). Auch ruhende Luft dämmt den Wärmefluss sehr gut. Um eine hohe Wärmedämmwirkung zu erzielen, dürfen Wärmedämmstoff(e) nicht durchströmt werden und eine bestimmte Einbaudicke nicht unterschreiten. des Hauses verbessert und neue Fenster eingebaut, verringerte sich die Heizlast≡Heizlast≡
Die Heizlast ist jene Heizleistung, die einem Raum ständig zugeführt werden muss, um eine Temperatur im Raum von z. B. 20 °C konstant zu halten. Sie muss demnach genauso groß sein, wie die Summe der Wärmeverluste aus Wärmeleitung (Transmissionswärmebedarf) und Lüftung(Lüftungswärmebedarf). Die rechnerische Grundlage ist die DIN EN 12831. des Gebäudes≡Gebäude≡
Gebäude im Sinne der Energieeinsparverordnung sind bauliche Objekte mit mindestens einem eigenen Aufgang und einer Begrenzung des Volumens durch die wärmübertragende Umfassungsfläche. und die Anlagen konnten mit geringeren Vorlauftemperaturen betrieben werden. Nicht selten wurden statt der geplanten Heizkörper auch größere Heizkörper - aus Angst, dass es nicht richtig warm würde - eingebaut. Sehr viele Altanlagen kommen heute daher mit Vorlauftemperaturen um 60 °C aus. Wenn also Ihre Anlage bei minus 14 °C nicht mehr als 60 bis 70 °C benötigt, steht dem Einsatz der Brennwerttechnik≡Brennwerttechnik≡
Mit Brennwerttechnik bezeichnet man Heiztechnik (Heizkessel, Heizthermen), die in der Lage ist, auch die Verdampfungswärme des Wasserdampfes durch Wärmerückgewinnung aus dem Abgas zu nutzen. Dieser Vorgang bewirkt gegenüber konventioneller Heiztechnik einen zusätzlichen Wärmegewinn. Er beträgt 10 % bis 15 %. Da in der Heizungstechnik der Wirkungsgrad auf den Heizwert (unterer Heizwert) bezogen und dieser gleich 100 % gesetzt wird, ist bei der Angabe des Wirkungsgrades von Brennwerttechnik ein Wirkungsgrad über 100 % möglich. Die Menge der Verdampfungswärme ist brennstoffspezifisch und hängt von der Anzahl der chemisch gebundenen Wasserstoffatome ab. Bei der Verbrennung von Erdgas mit 4 Wasserstoffatomen pro Molekül bei einem Kohlenstoffatom entsteht der größte Zugewinn (11%). nichts im Wege. Achten Sie bitte darauf, dass die Rücklauftemperatur≡Rücklauftemperatur≡
Mit Rücklauftemperatur bezeichnet man die Temperatur des zum Wärmeerzeuger zurückfließenden Heizungswassers. im Schnitt um 20 bis 30 Grad unter der Vorlauftemperatur liegt. Sollte sich dies nicht von selbst ergeben, fragen Sie einen erfahrenen Heizungsbauer, wie durch Reduzierung der Umwälzgeschwindigkeit und einem sorgfältigen hydraulischen Abgleich (siehe hydraulischer Abgleich≡hydraulischer Abgleich≡
Mit hydraulischer Abgleich bezeichnet man die optimale Abstimmung des Wasserdurchflusses durch Heizkreise bzw. einzelne Heizkörper und Rohre entsprechend den Erfordernissen. In jedem Heizkreis bzw. über jedem Heizkörper sollte annähernd der gleiche Druck und damit die gleiche Durchflussmenge zur Verfügung stehen. Fehlender hydraulischer Abgleich führt zu überhöhter oder zu geringer Wärmeabgabe einzelner Heizkörper, ungleichmäßiger Durchströmung einzelner Heizkreise, zu Strömungsgeräuschen und einem hohen Pumpenstrom. Ein durchgeführter hydraulischer Abgleich ist Voraussetzung für die Anwendung der Heizkostenabrechnung mit Heizkostenverteilern.) die Rücklauftemperatur reduziert werden kann.
Die Abgase des Brennwertheizgerätes können Sie allerdings nicht in den vorhandenen Schornstein einleiten. Ein feuchteunempfindliches und säurebeständiges Abgassystem ist erforderlich.
Liegt die benötigte Vorlauftemperatur bei minus 14 °C über 70 °C, haben Sie zwei weitere Möglichkeiten Brennwerttechnik einzusetzen:
- Verbessern Sie zunächst die Wärmedämmung (»› Wärme sparen, Wärmedämmung, Übersicht) Ihres Hauses und senken Sie dadurch Ihre Heizlast. Sie verringern so die notwendige Vorlauftemperatur.
- Sie können Brennwertheizgeräte≡Brennwertheizgerät≡
Ein Brennwertheizgerät ist ein Heizkessel bzw. eine Therme, das bzw. die in der Lage ist, den Brennwert, also den vollständigen Energieinhalt eines Brennstoffes zu nutzen. Die dazu erforderliche Rückgewinnung der Verdampfungswärme des bei der Verbrennung entstehenden Wasserdampfes wird durch besondere konstruktive Maßnahmen im Gerät realisiert. Diese haben eine maximale Kondensation des Wasserdampfes zum Ziel. Die Energieeinsparung liegt je nach Brennstoff gegenüber Niedertemperatur-Heizkesseln bei 10 % bis 15 %. einsetzen, die mit einer Vorwärmung der Verbrennungsluft≡Verbrennungsluft≡
Verbrennungsluft muss zum Ingangsetzen und Aufrechterhalten einer wärmeerzeugenden Verbrennung von Brennstoffen an die Feuerstätte bzw. den Brenner herangeführt werden. Die Verbrennungsluft muss frei von korrosiven Bestandteilen und in ausreichender Menge zur Verfügung stehen (vollständige Verbrennung). Man unterscheidet eine raumluftabhängige und eine raumluftunabhängige Betriebsweise. Die Sicherung ausreichender Verbrennungsluftversorgung ist Bestandteil der Kontrollpflichten des Schornsteinfegers. durch Wärmeübertragung≡Wärmeübertragung≡
Wärme wird von einem zum anderen Körper bzw. Medium übertragen durch Konvektion, Wärmeleitung und/oder Wärmestrahlung. aus dem Abgas arbeiten≡Arbeit≡
Arbeit im physikalischen Sinne stellt die in einem Vorgang verbrauchte Wärme- bzw. Energiemenge dar. Die physikalische Einheit ist die kiloWattstunde (kWh). Eine Energiemenge von einer kWh wird verbraucht, wenn z.B. ein Heizgerät mit einer Anschlussleistung von 1 kW eine Stunde ununterbrochen in Betrieb ist. . Solche Brennwert≡Brennwert≡
Der Brennwert umfasst die gesamte Wärmemenge, die bei Verbrennung eines Brennstoffes frei wird und schließt die Verdampfungswärme des Wassers ein. Die Höhe der Verdampfungswärme ist allerdings brennstoffspezifisch. Sie hängt von der Anzahl der chemisch gebundenen Wasserstoffatome im Verhältnis zu den Kohlenstoffatomen ab. Nutzbar ist die im Wasserdampf versteckte Wärme nur mit einem Brennwertheizgerät. Bei fossilen Brennstoffen unterscheidet man zwischen dem Heizwert und dem Brennwert, der auch "oberer Heizwert" genannt wird. Da in der Heizungstechnik der Wirkungsgrad auf den Heizwert (unterer Heizwert) bezogen und dieser gleich 100 % gesetzt wird, ist bei der Angabe des Wirkungsgrades von Brennwertheizgeräten ein Wirkungsgrad über 100 % möglich.-Geräte können auch bei einer vergleichsweise hohen Vor- und Rücklauftemperatur des Heizungssystems noch ordentlich kondensieren.
siehe auch
»› Sind größere Heizkörper notwendig?»› Kann man Brennwertheizgeräte an gewöhnliche Hausschornsteine anschließen?
»› Was ist bei der Abgasabführung zu beachten?
»› Welche baulichen Möglichkeiten der Abgasführung bestehen?
»› Welche Betriebsbedingungen sind günstig?
»› Modernisierung von Heizungsanlagen, Übersicht