Sie sollten sich bereits vor der Planung der Fußbodenheizung über die spätere Bodenbelagsart im Klaren sein. Denn die Art und Stärke des Bodenbelages geht in die technische Planung der Bodenheizung ein.
Bodenbeläge dürfen erst verlegt werden, wenn der Estrich trocken ist und aufgeheizt war. Vor Verlegung der Bodenbeläge muss die Estrichoberfläche abgekühlt sein. Eine Restfeuchtemessung ist empfehlenswert. Sie sollte bei Anhydrit-Estrichen nicht über 0,5 % und bei Zementestrichen nicht über 2 % liegen. Bei dampfdurchlässigen Materialien (z. B. Teppichbeläge ohne Schaum- oder Gummirücken) kann der Feuchtegehalt≡Feuchtegehalt≡
Der Feuchtegehalt (Wassergehalt) eines Baustoffes ist abhängig vom Material, der Struktur, der Temperatur und der den Baustoff umgebenden Luftfeuchtigkeit. Er kann auf das Trockengewicht (massebezogen) oder auf das Volumen (volumenbezogen, Vol%) des Baustoffes bezogen werden. In der Praxis stellt sich unter üblichen Umgebungsbedingungen die Bilanzfeuchte oder Gleichgewichtsfeuchte ein. etwas höher liegen. Stark wärmedämmende Materialien führen zu einem Wärmestau und entsprechender Verlangsamung der Heizgeschwindigkeit. Sie sind daher nicht gut geeignet. Wegen der Aufheizung neigen Beläge auf Fußbodenheizungen zur elektrostatischen Aufladung. Textile Beläge sollten daher elektrisch leitfähig bzw. antistatisch sein.
Anhaltende Geruchsbelästigungen und ggf. gesundheitliche Gefahren entstehen durch das Ausgasen von
- flüchtigen Lösemittelkomponenten aus Klebern
- Konservierungsstoffen wie Formaldehyd≡Formaldehyd≡
Formaldehyd ist ein farbloses, brennbares, stechend riechendes Gas mit der Strukturformel H-CHO. Die wässrige Lösung wird als Formalin bezeichnet und als Desinfektionsmittel und Konservierungsmittel (Leime) genutzt. In der Natur kommt Formaldehyd im Holz vor. Formaldehyd wird technisch für die Produktion von Pheno- bzw. Aminokunststoffen eingesetzt. Nach Einatmung kommt es zu Reizungen der Schleimhäute, Narkosezuständen, evtl. Nierenschäden, bei Hautkontakt zu Entzündungen und Sensibilisierungen. Formaldehyd steht im Verdacht Krebs erregend zu sein. - Weichmachern aus PVC-Belägen
Faustregel für die Auswahl von Klebern:
- Schwarze Kleber PAK≡PAK≡
Mit PAK´s wird die Gruppe polyzyklisch aromatischer Kohlenwasserstoffe bezeichnet. Sie entstehen hauptsächlich durch unvollständige Verbrennung von organischem Material, wie Holz, Kohle, Mineralöl und sind enthalten in Abgasen von Verkehrsmitteln, im Tabakrauch, in gebratenen, gegrillten und geräucherten Lebensmitteln. Sie gelten als krebserzeugend. In der Luft können rund 500 verschiedene PAK nachgewiesen werden, wobei Benzpyren als Leitsubstanz angesehen wird.- und PCB≡PCB≡
PCB ist die Abk. für polychlorierte Biphenyle. PCB sind chemische Substanzen mit technisch sehr interessanten Eigenschaften, z.B. geringe Wärmeleitfähigkeit, hohe Dielektrizitätskonstante (Kondensator), gute Alterungs- und Temperaturbeständigkeit, und geringe Entflammbarkeit. Bis vor wenigen Jahren fanden PCB's daher eine breite technische Anwendung. Allerdings weisen PCB's schädliche Eigenschaften für Gesundheit und Umwelt auf, die jedoch erst spät erkannt wurden. Die Verwendung von PCB wird in Deutschland durch die Chemikalien-Verbotsverordnung verboten. Sie werden in Deutschland auch nicht mehr verarbeitet, da inzwischen Ersatzstoffe mit ähnlich günstigen Eigenschaften existieren (z. B. Silikonöle, Phthalsäureester).-belastet - gelbe und braune Kleber weniger belastet
- weiße, graue bzw. rosafarbene Kleber kaum belastet
Hinweis: Sanieren durch Versiegelungs- bzw. Spachtelmasse: z. B. Aqua-Seal PAK-Stop von Berger
Am besten eignen sich - wegen des geringen Wärmewiderstandes - natürlich keramische Beläge bzw. Natursteine. Aber auch andere Materialien können auf einer Fußbodenheizung verlegt werden, wenn einige Gesichtspunkte Beachtung finden.
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