Lüften führt zu einem zusätzlichen Wärmebedarf≡Wärmebedarf≡
Der Wärmebedarf ist jene Nettowärmemenge in kWh, die zur Beheizung eines Raumes bzw. eines Gebäudes oder/und zur Warmwasserbereitung benötigt wird. Der Wärmebedarf ergibt sich aus dem Produkt der Heizlast und der Zeitdauer der Beheizung. Der Wärmebedarf für die Raumheizung setzt sich aus dem Transmissionswärmebedarf und dem Lüftungswärmebedarf zusammen., da sich im Winter die von außen einströmende, kalte Zuluft≡Zuluft≡
Mit Zuluft bezeichnet man in der Lüftungstechnik die einem Raum oder einer Wohnung zuströmende Frischluft. Die gleiche Luftmenge muss zur selben Zeit abströmen (Abluft). Die erforderliche Zuluftmenge und ihre Eigenschaften ergeben sich aus den Anforderungen an eine hygienische Luftqualität. Durch den Luftwechsel entsteht in der kalten Jahreszeit ein Lüftungswärmeverlust. erst erwärmen muss. Die dafür erforderliche Wärmemenge wird als Lüftungswärmebedarf≡Lüftungswärmebedarf≡
Der Lüftungswärmebedarf ist die Wärmemenge, die bei einem hygienisch notwendigen Luftwechsel zur Erwärmung der zugeführten Frischluft (Außenluft) erforderlich ist. bezeichnet. Es ist die gleiche Wärmemenge, die mit der weggelüfteten warmen Luft den Raum verlassen hat. Der theoretische Lüftungswärmebedarf wird errechnet und bezieht sich auf ein ganzes Jahr. Dabei unterstellt man einen hygienisch notwendigen Luftwechsel≡Luftwechsel≡
Luftwechsel sind erforderlich, damit die Raumluft zur Sicherung einer hygienische Luftqualität in bestimmten Abständen ausgetauscht bzw. erneuert wird. Abgebaut werden muss dabei der Gehalt an Wasserdampf, Kohlendioxid und von Luftschadstoffen. Wie oft die Luft pro Stunde ausgewechselt wird, gibt die Luftwechselrate bzw. Luftwechselzahl an.. Zusätzlicher Luftaustausch durch Undichtigkeiten, Fugen, fehlerhafte Lüftung mit lange gekippten Fenstern usw. kann den Lüftungswärmebedarf beträchtlich erhöhen.
Der Lüftungswärmebedarf ist unabhängig von der Bauart des Gebäudes≡Gebäude≡
Gebäude im Sinne der Energieeinsparverordnung sind bauliche Objekte mit mindestens einem eigenen Aufgang und einer Begrenzung des Volumens durch die wärmübertragende Umfassungsfläche.. So ist in einem Altbau mit schlechter Wärmdämmung und in einem sehr gut wärmegedämmten Haus - gleiche Personenanzahl, Nutzung und Wohnungsgröße vorausgesetzt - der hygienisch erforderliche Luftwechsel und damit verbunden der Wärmebedarf zur Lufterwärmung gleich. Durch verbesserten Wärmeschutz (Wärmedämmung≡Wärmedämmung≡
Eine Wärmedämmung mindert den Wärmestrom von der warmen zur kälteren Seite eines Bauteiles. Dazu werden Stoffe mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit (Wärmedämmstoff) als Schicht zwischen Warm und Kalt eingebracht. Eine sehr gute Wärmedämmung wird mit einem Vakuum erzielt (Thermoskanne). Auch ruhende Luft dämmt den Wärmefluss sehr gut. Um eine hohe Wärmedämmwirkung zu erzielen, dürfen Wärmedämmstoff(e) nicht durchströmt werden und eine bestimmte Einbaudicke nicht unterschreiten.) kann man den Lüftungswärmebedarf also nicht verringern.
Allerdings steigt bei einem sehr gut gedämmten Haus der prozentuale Anteil des Wärmeverlustes durch Lüftung infolge stark verringerten Transmissionswärmebedarfes und kann 60 % und mehr des Gesamtenergiebedarfes betragen. Im ungedämmten Altbau liegt der Anteil nur bei 10 bis 30 %.
Eine optimale Raumluftqualität zu erreichen und trotzdem Wärme zu sparen erscheint daher unmöglich. Denn stets ist das Lüften, also die Abführung von feuchter, schadstoffbelasteter, mit Kohlendioxid≡Kohlendioxid≡
Eigentlich Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein farbloses, ungiftiges Gas. Es ist schwerer als Luft. Kohlendioxid entsteht bei der Verbrennung aller kohlenstoffhaltigen Brennstoffe unter Hinzufügung von Sauerstoff (O2) zu CO2, wobei Wärme freigesetzt wird. Kohlendioxid spielt eine zentrale Rolle beim Pflanzenwachstum (Photosynthese), ist aber in der Luft lediglich mit einem gegenwärtigen Anteil von knapp 0,04 Vol% vertreten. Die jährliche Zunahme durch menschliche Aktivitäten beträgt nach Wikipedia 2 ppm. Das Gas ist undurchlässig für langwellige Wärmestrahlung, wodurch erträgliche Temperaturen an der Erdoberfläche erreicht werden. Eine erhöhte Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre wird neben anderen Gasen für eine globale Erwärmung verantwortlich gemacht. Eine Reduzierung der CO2-Emissionen könnte u.a. durch verbesserte Wärmedämmung, durch kohlenstoffarme Brennstoffe, durch den Ausbau der Nutzung von Biomasse erreicht werden. angereicherter Luft mit dem Verlust von Wärme verbunden. Wünschenswert ist die Einhaltung einer optimalen Luftwechselrate≡Luftwechselrate≡
Die Luftwechselrate (oder Luftwechselzahl) beziffert, wie oft die Raumluft pro Stunde komplett gegen frische Außenluft ausgetauscht wird. Für eine hygienische Luftqualität ist eine Luftwechselrate von 0,5 bis 1 je nach Nutzung, Belastung und Raumgröße erforderlich. und nicht deren Über- oder Unterschreitung. Wie Sie sich diesem Ziel durch richtiges Lüften mit dem Fenster nähern, erfahren Sie in
Einen optimalen Luftwechsel bei minimalem Lüftungswärmebedarf werden Sie jedoch nur mit einem kontrollierbaren System, d. h. mit einer mechanischen Lüftungsanlage erzielen. So ist der Lüftungswärmebedarf in einer Wohnsituation mit traditioneller natürlicher Lüftung (Einzelöfen, undichte Fenster) gegenüber einer optimal eingestellten mechanischen Be - und Entlüftungsanlage um 20 bis 50 % höher. Bei Anlagen mit Wärmerückgewinnung≡Wärmerückgewinnung≡
Mit Wärmerückgewinnung bezeichnet man einen Vorgang, bei dem Wärme, die ansonsten z.B. mit der Abluft oder dem Abwasser das Haus ungenutzt verlässt, zurückgewonnen wird. Die Wärmerückgewinnung macht energetisch Sinn, sofern die dafür aufgewendete Hilfsenergie (meist Strom für elektrische Antrieb) die zurückgewonnne Wärmemenge nicht erreicht oder gar übersteigt (primärenergetisch). liegt dieser Anteil sogar um bis zu 80 % höher. Lesen Sie dazu:
»› mechanische Be- und Entlüftung ohne Wärmerückgewinnung, Übersicht
»› mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Übersicht