Heizöl EL (EL steht für ExtraLeicht) wird durch Destillation aus Erdöl hergestellt. Heizöl ist etwas leichter als Wasser, weshalb es auf der Wasseroberfläche schwimmt. Der Heizwert≡Heizwert≡
Der Heizwert ist die bei der Verbrennung eines Brennstoffes abgegebene Wärmemenge ohne Berücksichtigung der Verdampfungswärme des Wassers. Wasserdampf entsteht bei jeder Verbrennung von wasserstoffhaltigen Brennstoffen (Öl, Gas, Kohle, Holz) in unterschiedlicher Menge. Da der Heizwert immer geringer ist als der Gesamtwärmeinhalt (mit Wasserdampfwärme) wird er auch "unterer Heizwert" genannt. Die Angabe des Heizwertes in kWh (sprich kiloWattstunden) pro Mengeneinheit Brennstoff ist in der Heiztechnik üblich. Der Kesselwirkungsgrad wird auf den unteren Heizwert bezogen. Genauer wäre der Bezug auf den oberen Heizwert (unter Einbeziehung der mit dem Wasserdampf verbundenen Wärmemenge), den Brennwert. beträgt rund 10,1 kWh≡kWh≡
Eine kiloWattstunde = 1000 Wh (Wattstunde) = 3,6 MJ (MegaJoule) = 860 kcal. die kWh ist eine gebräuchliche Einheit für die Energie- oder Wärmemenge. Eine kWh Wärme entspricht der gleichen Energiemenge wie eine kWh Strom, allerdings in einer anderen Energieform. Wird Strom in Wärme umgewandelt, z. B. in einem Tauchsieder, wird aus einer kWh Strom genau eine kWh Wärme. Aus einer kWh Wärme kann man jedoch technisch gesehen gerade 0,3 kWh Strom erzeugen. pro Liter. Wenn ein Liter Heizöl verbrennt, kann also eine Wärmemenge von 10 kWh aus den Rauchgasen entnommen werden. Der Brennwert≡Brennwert≡
Der Brennwert umfasst die gesamte Wärmemenge, die bei Verbrennung eines Brennstoffes frei wird und schließt die Verdampfungswärme des Wassers ein. Die Höhe der Verdampfungswärme ist allerdings brennstoffspezifisch. Sie hängt von der Anzahl der chemisch gebundenen Wasserstoffatome im Verhältnis zu den Kohlenstoffatomen ab. Nutzbar ist die im Wasserdampf versteckte Wärme nur mit einem Brennwertheizgerät. Bei fossilen Brennstoffen unterscheidet man zwischen dem Heizwert und dem Brennwert, der auch "oberer Heizwert" genannt wird. Da in der Heizungstechnik der Wirkungsgrad auf den Heizwert (unterer Heizwert) bezogen und dieser gleich 100 % gesetzt wird, ist bei der Angabe des Wirkungsgrades von Brennwertheizgeräten ein Wirkungsgrad über 100 % möglich. liegt bei 10,7 kWh, ist also um rund 6 % höher.
Chemisch gesehen besteht Heizöl aus etwa 86,5 % Kohlenstoff (C) und 13,3 % Wasserstoff≡Wasserstoff≡
Wasserstoff (chemisches Zeichen H) ist ein farb- und geruchloses, brennbares Gas mit hohem Energieinhalt. Es kommt u.a. in Kohlenwasserstoffen chemisch gebunden vor (Heizöl, Erdgas). Wasserstoff wird für die Stromerzeugung in Brennstoffzellen benötigt, wobei als Abgas Wasserdampf entsteht. (H). Heizöl ist dem Fahrzeugdiesel sehr ähnlich. Schwefel ist ein natürlicher Bestandteil des Mineralöles - je nach Herkunft in unterschiedlichen Konzentrationen. Der Schwefelanteil im Heizöl darf nach der Norm jedoch nicht über 0,2 % liegen.
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CO2- bzw. O2-Gehalt des Abgases in Abhängigkeit vom Luftverhältnis, Quelle: Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) |
Als Verbrennungsprodukte entstehen Kohlendioxid≡Kohlendioxid≡
Eigentlich Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein farbloses, ungiftiges Gas. Es ist schwerer als Luft. Kohlendioxid entsteht bei der Verbrennung aller kohlenstoffhaltigen Brennstoffe unter Hinzufügung von Sauerstoff (O2) zu CO2, wobei Wärme freigesetzt wird. Kohlendioxid spielt eine zentrale Rolle beim Pflanzenwachstum (Photosynthese), ist aber in der Luft lediglich mit einem gegenwärtigen Anteil von knapp 0,04 Vol% vertreten. Die jährliche Zunahme durch menschliche Aktivitäten beträgt nach Wikipedia 2 ppm. Das Gas ist undurchlässig für langwellige Wärmestrahlung, wodurch erträgliche Temperaturen an der Erdoberfläche erreicht werden. Eine erhöhte Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre wird neben anderen Gasen für eine globale Erwärmung verantwortlich gemacht. Eine Reduzierung der CO2-Emissionen könnte u.a. durch verbesserte Wärmedämmung, durch kohlenstoffarme Brennstoffe, durch den Ausbau der Nutzung von Biomasse erreicht werden. (CO2), Wasserdampf H2O und eine geringe Menge Schwefeldioxid≡Schwefeldioxid≡
SO2 ist ein farbloses Gas mit stechendem, stark reizendem Geruch. Schwefeldioxid entsteht bei der Verbrennung von schwefelhaltigen Brennstoffen, wie Kohle, Heizöl, Diesel. Es reagiert mit Wasser zu Schwefelsäure, die zur Schornsteinversottung sowie in Verbindung mit Stickstoffoxiden zu Umweltschäden (Saurer Regen) und gesundheitlichen Beeinträchtigungen (Smog, Atemwegserkrankungen) führen kann. Das Kondensat von Brennwertkesseln für normales Heizöl muss neutralisiert werden, was durch Einsatz von schwefelarmen Heizöl verhindert werden kann. SO2. SO2 zählt zu den Luftschadstoffen≡Luftschadstoffe≡
Luftschadstoffe sind Stoffe, die entweder durch menschliche Tätigkeit (z.B. gezielte Verbrennung zur Wärmeerzeugung) in die Umgebungsluft abgegeben werden oder durch natürliche Vorgänge entstehen und dabei zu einer Beeinträchtigung der Gesundheit des Menschen bzw. der Umwelt führen., weshalb der Schwefelanteil im Heizöl kontrolliert wird. Etwa 2 % des entstehenden SO2 wird zu SO3 umgewandelt, das mit dem Wasserdampf ein Schwefelsäure-Aerosol bildet. Beim Unterschreiten des Schwefelsäuretaupunktes bei etwa 120 °C kondensiert das Aerosol, wobei es zu Korrosionsschäden bereits im Kessel oder im Rauchgasrohr kommen kann. Für den Schornstein stellt das Aerosol ebenfalls ein Problem dar. Bei den geringen Abgastemperaturen≡Abgastemperatur≡
Die Abgastemperatur (tA) ist die Temperatur der heißen Verbrennungsgase (Abgase). Sie ist abhängig vom Brennstoff sowie von der Art der Verbrennung und des Wärmerzeugers. Um eine hohe Energieausnutzung zu erzielen, sollte die Abgastemperatur so niedrig wie möglich sein (konstruktionsabhängig). moderner Anlagen ist daher eine korrosionsbeständige, feuchteunempfindliche Innenschale notwendig. Bei Öl-Brennwertheizgeräten wird sowohl der Schwefelsäuretaupunkt≡Schwefelsäuretaupunkt≡
Das Abgas einer mit schwefelhaltigen Brennstoffen (Kohlen, Heizöl) gefeuerten Feuerstätte enthält neben Kohlendioxid und Wasserdampf auch Schwefeldioxid (SO2). Durch Abkühlung dieses feuchten Abgases kommt es zur Bildung von Schwefelsäure (H2SO4), sofern die Taupunkttemperatur von etwa 120 °C unterschritten wird. Die agressive Wirkung der Schwefelsäure führt zur gefürchteten Schornsteinversottung. Bei einer höheren Abgastemperatur ab etwa 140 °C tritt das für die Bildung der Schwefelsäure verantwortliche Schwefeldioxid gasförmig auf und bleibt dabei unschädlich für den Abgasweg. Eine feuchteunempfindliche Abgasleitung für ein Brennwertheizgerät ist davon nicht betroffen (säurefest). als auch der Wasserdampftaupunkt unterschritten, weshalb für Brennwertheizgeräte≡Brennwertheizgerät≡
Ein Brennwertheizgerät ist ein Heizkessel bzw. eine Therme, das bzw. die in der Lage ist, den Brennwert, also den vollständigen Energieinhalt eines Brennstoffes zu nutzen. Die dazu erforderliche Rückgewinnung der Verdampfungswärme des bei der Verbrennung entstehenden Wasserdampfes wird durch besondere konstruktive Maßnahmen im Gerät realisiert. Diese haben eine maximale Kondensation des Wasserdampfes zum Ziel. Die Energieeinsparung liegt je nach Brennstoff gegenüber Niedertemperatur-Heizkesseln bei 10 % bis 15 %. besonders hohe Anforderungen an die Materialgüte gestellt werden.
Mit der Entwicklung der Öl-Brennwerttechnik kommt zunehmend schwefelarmes Heizöl zum Verkauf. Bei schwefelarmen Heizöl darf der Schwefelgehalt maximal 50 mg pro Kilogramm Öl betragen. Ein Schwefelgehalt von 0,05 Gewichtsprozent entspricht einer Reduzierung von etwa 75 % gegenüber dem Grenzwert (0,2 %) der Qualität Standard-Heizöl. Zugesetzt werden dem Öl außerdem Additive≡Additive≡
Additive sind Zusätze im Heizöl zur Verbesserung der Verbrennungs-, Fließ-, Lagerstabilität sowie zur Geruchsneutralisation. zur Lagerstabilitäts- und Verbrennungsverbesserung. Die Mehrkosten betragen 0,03 bis 0,05 Euro/Liter. Nicht zu verwechseln ist schwefelarmes Heizöl mit schwefelreduziertem Öl (kein Grenzwert). Soll eine Betankung mit schwefelarmen Heizöl erfolgen, ist der Tankdeckel auszutauschen bzw. mit einem Aufkleber zu versehen. Farblich sind die verschiedenen Öle nicht zu unterscheiden, jedoch ist eine Falschbetankung nachweisbar. Eine Reinigung des Tanks vor einer Umstellung ist nicht zwingend erforderlich.
Vor dem Einsatz von schwefelarmen Heizöl sollte sichergestellt sein, dass vom Hersteller des Heizkessels und des Brenners für diese Öl-Qualität eine Freigabe vorliegt (www.schwefelarmes-heizoel.de).
Der Wassergehalt von Heizöl ist sehr gering. Wird Wasser in der Tankanlage festgestellt, so ist dies meist eine Folge der Kondensation von Luftfeuchtigkeit≡Luftfeuchtigkeit≡
Außenluft bzw. Raumluft kann Wasserdampf aufnehmen, allerdings nur eine bestimmte Menge. Die maximal aufnehmbare Wasserdampfmenge hängt von der Temperatur der Umgebungsluft ab (Warme Raum- bzw. Außenluft nimmt mehr Wasserdampf auf) und wird durch die Sättigungsgrenze bestimmt. Man unterscheidet die relative Luftfeuchtigkeit in % und die absolute Luftfeuchtigkeit in g/m³. aus der Raumluft (über die Belüftungsleitung). Das Wasser sammelt sich am Boden der Tankanlage, weshalb auf guten Korrosionsschutz von metallischen Tankanlagen zu achten ist.
Heizöl (Qualitätsanforderungen für Heizöl in DIN 51603-1) ist in Behältern ohne Tageslichteinfall und ohne Bodenwasser bei 6° bis 20 °C für 2 bis 3 Jahre ohne Beeinträchtigungen lagerfähig. Kälte spielt bei der Lagerung und Anwendung von Heizöl eine besondere Rolle. Durch die Zugabe von Fließverbesserern (Additive) bereits bei der Herstellung wird erreicht, dass Heizöl auch bei niedrigen Temperaturen noch einsatzfähig ist. Trotzdem muss auf eine kältegeschützte Lagerung des Heizöles geachtet werden.
»› Heizöl-Lagerung - Vorschriften, Tankarten, Checklisten....Weil HEL Bestandteile enthalten kann, die bei Langzeit-Tierversuchen Hautkrebs verursacht haben, wurde es durch die Europäische Union als Gefahrstoff, und zwar als Krebsverdachtsstoff, eingestuft.
siehe auch
»› Kann man mit Heizöl Auto fahren»› Feuchteunempfindliche und säurebeständige Schornsteine und Abgasanlagen, Übersicht
»› Schornsteinsanierung, Übersicht
»› Additive
»› Heizöllagerung, Übersicht