Ja, denn wenn das Heizöl auf eine Temperatur von knapp über Null abkühlt, beginnt die Ausscheidung von Paraffinen. Dies sind Stoffe, die im Normalfall für das Auge unsichtbar sind und im Heizöl in flüssiger Form vorliegen. Bei Abkühlung erstarren diese Stoffe. Das Heizöl ist dann nicht mehr klar; man sieht einen Schleier oder Flocken. Diese Ausscheidungen können den Ölfilter verstopfen und der Ölbrenner fällt aus.
Um Anlagenstörungen zu vermeiden, sollten Sie darauf achten, dass
- Heizöltanks und Leitungen unbedingt frostgeschützt installiert werden (nach DIN 4755-2)
- sichern Sie eine minimale Lagertemperatur von +5 °C; Alternative:Tankheizungen
- die Öffnung der Ansaugleitung einen ausreichenden Abstand zum Tankboden hat, wo sich die ausgeflockten Paraffine absetzen
- bei Erdtanks Leitungen und Armaturen frostgeschützt im Erdreich verlegt werden (die oberirdische Verlegung und das Einwickeln mit Wärmedämmstoffen≡Wärmedämmstoff≡
Ein Wärmedämmstoff ist ein Material mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit. Die wärmedämmende Wirkung beruht auf der im Wärmedämmstoff eingeschlossenen ruhenden Luft (Hohlräume, Kammern). Als Wärmedämmstoffe werden Baustoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit kleiner 0,1 W/mK bezeichnet (Zum Vergleich: Polystyrol 0,04 W/mK - Holz um 0,18 W/mK - Normalziegelstein 0,5 W/mK) stellt keine ausreichende Sicherheit dar!)
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Tankheizung im Öltank bzw. an der Saugleitung bei Aufstellung in Räumen mit Temperaturen unter +5 °C, Quelle: Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) |
- bei Erdtanks zur Sicherheit eine temperaturgesteuerte, sich selbst regelnde Tank- und Begleitheizung≡Begleitheizung≡
Die Begleitheizung (Heizband) dient der Aufrechterhaltung der Temperatur des Mediums in einer Versorgungsleitung. Sie kann die Temperatur in einem warmwasserführenden Rohr konstant halten oder dem Kälteschutz bei ölführenden Leitungen dienen. Die Begleitheizung besteht aus einem isolierten elektrischen Heizband, dass z.B. am warmwasserführenden Rohr angebracht und mit einer Wärmedämmung umhüllt wird. Unterschreitet die Temperatur im Rohr einen bestimmten Wert, schaltet sich das Heizband zu und erwärmt das sich abkühlende Wasser wieder. Die Begleitheizung ist eine Alternative zu einer Zirkulationseinrichtung, da kein zweites Rohr benötigt wird. Sie ist jedoch in der Regel energetisch ungünstig und verursacht hohe Betriebskosten. für die Rohrleitungen bis in mindestens 80 cm Tiefe verlegt wird - bei Erdtanks und anderen frostkritischen Tankanlagen ausnahmsweise dem Zweistrangsystem gegenüber dem Einstrangsystem wegen der höheren Fließgeschwindigkeit und der geringeren Verweildauer des Öles im Rohr der Vorzug geben wird
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Quelle: Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) |
- Ölleitungen im Keller nicht in einem frostgefährdeten Bereich verlegt werden (geöffnete Kellerfenster oder Türen, schlecht wärmegedämmte Außenwände)
- die von den Brennerherstellern empfohlenen Rohrleitungsdurchmesser für die Öl-Versorgung strikt eingehalten werden (zu große Durchmesser erhöhen die Verweildauer des Öles im Rohr!)
- im Winter Tanks in noch unbeheizten Gebäuden≡Gebäude≡
Gebäude im Sinne der Energieeinsparverordnung sind bauliche Objekte mit mindestens einem eigenen Aufgang und einer Begrenzung des Volumens durch die wärmübertragende Umfassungsfläche. (Neubau o. ä.) nicht befüllt werden, wenn nicht anschließend dauerhaft geheizt wird, - im Winter Tanks rechtzeitig nachgefüllt werden, damit noch genügend temperiertes Öl zur Erwärmung des gegebenenfalls sehr kalten, frischen Öles zur Verfügung steht,
- ausreichend Zeit nach der Betankung vor dem Wiedereinschalten der Heizungsanlage gelassen wird (mindestens 120 Minuten), um ein erneutes Absetzen der Paraffine und anderer Stoffe am Tankboden zu ermöglichen.