Wie viel Holz Sie für die Beheizung benötigen, hängt vor allem von zwei Dingen ab:
- vom Heizwärmebedarf≡Heizwärmebedarf≡
Der Heizwärmebedarf ist die errechnete Wärmemenge, die dem zu beheizenden Raum, der Raumzone bzw. dem Gebäude zusätzlich zu den Wärmegewinnen aus dem Fremdenergieeinfluss (Sonne und Abwärme von Personen und Geräten) zugeführt werden muss, um die Innen-Solltemperatur zu halten. Der Heizwärmebedarf muss durch Einsatz eines Energieträgers durch Umwandlung in einem Heizgerät bereitgestellt werden (Heizenergiebedarf). des Raumes bzw. des Hauses - der Heizlast≡Heizlast≡
Die Heizlast ist jene Heizleistung, die einem Raum ständig zugeführt werden muss, um eine Temperatur im Raum von z. B. 20 °C konstant zu halten. Sie muss demnach genauso groß sein, wie die Summe der Wärmeverluste aus Wärmeleitung (Transmissionswärmebedarf) und Lüftung(Lüftungswärmebedarf). Die rechnerische Grundlage ist die DIN EN 12831. - und - vom Energiegehalt des Brennstoffes, also dem Heizwert≡Heizwert≡
Der Heizwert ist die bei der Verbrennung eines Brennstoffes abgegebene Wärmemenge ohne Berücksichtigung der Verdampfungswärme des Wassers. Wasserdampf entsteht bei jeder Verbrennung von wasserstoffhaltigen Brennstoffen (Öl, Gas, Kohle, Holz) in unterschiedlicher Menge. Da der Heizwert immer geringer ist als der Gesamtwärmeinhalt (mit Wasserdampfwärme) wird er auch "unterer Heizwert" genannt. Die Angabe des Heizwertes in kWh (sprich kiloWattstunden) pro Mengeneinheit Brennstoff ist in der Heiztechnik üblich. Der Kesselwirkungsgrad wird auf den unteren Heizwert bezogen. Genauer wäre der Bezug auf den oberen Heizwert (unter Einbeziehung der mit dem Wasserdampf verbundenen Wärmemenge), den Brennwert..
Wenn Sie eine Heizungsanlage auf eine Holzheizung≡Holzheizung≡ Eine Holzheizung kann man nach der Bundesimmissionsschutzverordnung mit trockenem naturbelassenen, stückigen Holz oder mit aus entsprechenden Spänen durch Pressung hergestellten Holzbriketts, Pellets o.ä. betreiben. Für die Pelletsverbrennung werden spezielle Brenner benötigt.
Der Wirkungsgrad stellt das Verhältnis von nutzbarer zu aufgewendeter Energie bzw. Arbeit oder Leistung dar. Bei Wärmeerzeugern, die Brennstoffe wie Öl, Gas, Holz oder Kohlen verbrennen, unterscheidet man: Feuerungswirkungsgrad, Normnutzungsgrad, Jahresnutzungsgrad. Bei Wärmepumpen wird der Wirkungsgrad mit der Leistungszahl ausgedrückt. bei der Verfeuerung der Brennstoffe kennen und miteinander vergleichen. Die Wirkungsgrade verschiedener Holzfeuerungen und typischer anderer Öfen und Kessel:
Feuerungsanlage | feuerungstechnischer Wirkungsgrad in % |
---|---|
Kachelöfen | 65 bis 80 |
Heizkamineinsätze, selbstschließend | 70 bis 80 |
Kaminöfen | 60 bis 80 |
Kohlekessel ohne Gebläse | 50 bis 80 |
Holzkessel mit Gebläse, Vergaser | 85 bis 92 |
Ölkessel mit Gebläsebrenner≡Gebläsebrenner≡ Ein Gebläsebrenner ist eine Einrichtung zur Verbrennung von Ölen oder Gasen in Heizkesseln. Bei einem Gebläsebrenner wird die erforderliche Verbrennungsluft durch ein Gebläse angesaugt und mit Druck unter Beimischung des Brennstoffes (Öl, Gas) in den Brennraum gefördert. Die intensivere Durchmischung von Brennstoff und Luft als bei einem atmosphärischen Brenner führt zu einer optimalen Verbrennung. | 90 bis 96 |
Gaskessel, atmosphärisch | 88 bis 93 |
Gastherme, mit Gebläse | 88 bis 94 |
Gaskaminheizeinsatz | 85 bis 92 |
GasBrennwertheizkessel | 102 bis 108* |
*»› 105 % Wirkungsgrad - Ist das nicht Unsinn? Wenn Sie Ihren bisherigen Brennstoffverbrauch kennen, sieht ein einfacher und für die Ermittlung der benötigten Holzmenge hinreichend genauer Rechenweg so aus:
- Zunächst wird der Brennstoffverbrauch in kg, Liter usw. mit dem Heizwert des bisher verwendeten Brennstoffes multipliziert (siehe »› Heizwerte verschiedener Brennstoffe). So bekommen Sie den Energieverbrauch in kiloWattstunden heraus.
- Dann multiplizieren Sie den Energieverbrauch, ausgedrückt in kiloWattstunden, mit dem Wirkungsgrad (als Dezimalzahl, d. h. 70 % entspricht 0,7) Ihrer bisherigen Feuerstätte.
- Die so erhaltene Zahl teilen Sie durch den Wirkungsgrad der neuen Holzfeuerstätte bzw. durch den sich verändernden Wirkungsrad, wenn Sie die alte Feuerstätte zukünftig mit Holz feuern wollen.
- Wenn Sie jetzt das Ergebnis durch den Heizwert des verwendeten Holzes teilen, erhalten Sie die benötigte Holzmenge in Kilogramm bzw. Raummeter (siehe »› Heizwerte verschiedener Hölzer).
Zum besseren Verständnis ein Beispiel:
- Bisher haben Sie in der Wohnstube einen Kachelofen mit Brikett befeuert. Dafür haben Sie im Jahr durchschnittlich 15 Zentner Brikett benötigt. Ein Zentner sind 50 kg. Sie rechnen also 15 mal 50 kg mal 5,5 kiloWattstunden (das ist der Heizwert, also die Wärmemenge, die bei der Verbrennung von einem Kilogramm Brikett entsteht). Für die Beheizung Ihrer Stube haben Sie demnach 4125 kiloWattstunden Wärme eingesetzt.
- Aber nicht die ganze bei der Verbrennung entstehende Wärme hat auch den Ofen erwärmt. Ein Teil der Wärme ist durch den Schornstein verschwunden. Wie viel Wärme tatsächlich genutzt wird, drückt man im Wirkungsgrad aus. Sie müssen daher 4125 kiloWattstunden mit dem Wirkungsgrad eines Kachelofens multiplizieren. Sie rechnen 4125 mal 0,7 (= 70 %) ist gleich 2888 kiloWattstunden. Mit nur 2888 kiloWattstunden haben Sie Ihre Stube also tatsächlich geheizt.
- Diese Wärme muss auch von Ihrem geplanten Holzkamin abgegeben werden, denn schließlich sollen die gleichen Temperaturen in der Wohnstube erreicht werden. Ihr Kaminheizeinsatz bringt etwa 75 % Wirkungsgrad. Teilen Sie die im Raum benötigte Wärmemenge von 2888 kiloWattstunden durch 0,75 (= 75 %) erhalten Sie 3851 kiloWattstunden. Diese Wärme muss bei der Verbrennung von Holz frei werden.
- Sie nutzen Fichtenholz, zwei Jahre in kleinen Scheiten gelagert. Bei der Verbrennung von einem Kilogramm Fichte wird eine Wärmemenge von 4,5 kiloWattstunden frei. Sie brauchen also 3851 geteilt durch 4,5 gleich 856 Kilogramm Fichtenholz, um Ihre Stube mit dem neuen Holz-Heizkamin genauso warm zu bekommen wie vordem. Das entspricht etwa 2,6 Raummeter Holz.
Ein zweites Beispiel: Bisher heizen Sie mit einem Öl-Kessel Ihr Haus. Dafür haben Sie im Durchschnitt 3000 Liter Heizöl pro Jahr verbraucht. Jetzt wollen Sie Ihre Heizungsanlage auf Holzverbrennung mit einem Holzvergaserkessel umstellen. Sie rechnen:
- 3000 Liter mal 10 kWh (Heizwert von Öl) = 30000 kWh Brennstoffwärme
- 30000 kWh x 0,92 (Wirkungsgrad des Öl-Kessels) = 27600 kWh Nutzwärme
- 27600 kWh / 0,87 (Wirkungsgrad des Holzvergaserkessels) = 31724 kWh Brennstoffwärme
- 31724 kWh / 4,2 kWh pro kg = 7553 kg Eichenholz
Wenn Sie jedoch neu bauen oder von Grund auf rekonstruieren, erweitern, Wärmedämmmaßnahmen durchführen usw., müssen Sie den Wärmebedarf - die »› Heizlast - erst ausrechnen, denn Sie haben keine Erfahrungswerte.