Thermostatventile≡Thermostatventil≡
Das Thermostatventil ist ein Heizkörperventil zur automatischen Konstanthaltung einer am Ventil voreinstellbaren Raumtemperatur. Im Inneren der Ventilkappe befindet sich ein Dehnstoff, der sich abhängig von der Umgebungstemperatur (Raumtemperatur) ausdeht oder zusammenzieht und dabei den Ventilstößel bewegt. Der sich bewegende Stößel führt zum Öffnen oder Verschließen des Spaltes, der eine mehr oder weniger große Menge Heizwasser für den Heizkörper freigibt. Thermostatventile gehören zur Pflichtausstattung von Heizungsanlagen. sind einfach aufgebaut, robust in der Anwendung, zuverlässig und langlebig. Trotzdem kommen Klagen vor. Meist ist die Ursache von Funktionsstörungen aber nicht im Ventil selbst zu suchen. Thermostatventile sind ja nur ein Teil einer recht komplizierten Heizungsanlage. Funktionsstörungen sind überwiegend auf Fehler, die bei der Planung, Ausführung und dem Abgleich der gesamtem Heizungsanlage gemacht wurden, zurückzuführen. Wenn die Höhe der Heizwassertemperatur bei kaltem Wetter z. B. einfach nicht ausreicht, damit die notwendige Wärme vom Heizkörper abgegeben wird, kann das Thermostatventil daran nichts ändern. Gleiches gilt, wenn z. B. der Heizkörper oder der Heizkessel zu klein dimensioniert ist. Thermostatventile können also nur in sorgfältig dimensionierten und abgeglichenen Heizungsanlagen richtig arbeiten≡Arbeit≡
Arbeit im physikalischen Sinne stellt die in einem Vorgang verbrauchte Wärme- bzw. Energiemenge dar. Die physikalische Einheit ist die kiloWattstunde (kWh). Eine Energiemenge von einer kWh wird verbraucht, wenn z.B. ein Heizgerät mit einer Anschlussleistung von 1 kW eine Stunde ununterbrochen in Betrieb ist. .
Für eine optimale Funktion des Thermostatventils und sein störungsfreies Zusammenspiel mit den anderen Teilen einer Heizungsanlage ist daher die
- richtige Berechnung des Wärmebedarfes des Hauses bzw. der Räume,
- folgerichtige Bestimmung der Heizkesselleistung,
- sorgfältige Auswahl entsprechend dimensionierter Heizkörper,
- präzise Ermittlung der erforderlichen Rohrquerschnitte,
- funktionssichere Rohrverlegung,
- genaue Auswahl des erforderlichen Heizkörperventils (Nenndurchfluss),
- richtige Auswahl und Einstellung der »› Heizkurve,
- optimale Pumpenauswahl und richtige Einstellung,
- sorgfältige Einstellung der Durchflussmenge≡Durchflussmenge≡
Die Durchflussmenge in einer Solaranlage ist die Menge des im Solarkreislauf zirkulierenden Gemisches aus Wasser und Frostschutzmittel in einer bestimmten Zeit. Die Durchflussmenge muss hoch genug sein, damit in den Rohrleitungen eventuell vorhandene Luft zum Entlüftungspunkt mitgerissen wird, andererseits muss die Durchflussmenge niedrig gewählt werden, sodass die Wärmeübertragung im Solarkollektor optimal erfolgt.
In Heizkesseln mit geringem Wasserinhalt und Thermen muss eine bestimmte Durchflussmenge gegeben sein, damit die erzeugte Wärme auch abgeführt werden kann (Wassermangelsicherung).
Im Heizkreis muss eine bestimmte Durchflussmenge gegeben sein, damit Thermostventile richtig regeln können. Ebenso wichtig ist die Einhaltung einer bestimmten Durchflussmenge (durch einen Heizstrang, bzw. einen Heizkörper, hydraulischer Abgleich) für eine fehlerfreie Heizkostenabrechnung. (hydraulischer Abgleich≡hydraulischer Abgleich≡
Mit hydraulischer Abgleich bezeichnet man die optimale Abstimmung des Wasserdurchflusses durch Heizkreise bzw. einzelne Heizkörper und Rohre entsprechend den Erfordernissen. In jedem Heizkreis bzw. über jedem Heizkörper sollte annähernd der gleiche Druck und damit die gleiche Durchflussmenge zur Verfügung stehen. Fehlender hydraulischer Abgleich führt zu überhöhter oder zu geringer Wärmeabgabe einzelner Heizkörper, ungleichmäßiger Durchströmung einzelner Heizkreise, zu Strömungsgeräuschen und einem hohen Pumpenstrom. Ein durchgeführter hydraulischer Abgleich ist Voraussetzung für die Anwendung der Heizkostenabrechnung mit Heizkostenverteilern.) in allen Rohrsträngen sowie - die richtige Montage und ein optimaler Anbringungsort des Ventils
erforderlich.
In der Praxis trifft man leider sehr selten auf richtig eingestellte Heizkurven≡Heizkurve≡Die Heizkurve ist die grafische Zuordnung zwischen einer bestimmten Außentemperatur und der zugehörigen Vorlauftemperatur des Heizwassers. Die Heizkurve (hier dünne Linie) zeigt z.B., dass bei 0°C das Heizwasser mit etwa 35 °C bereitgestellt wird, bei minus 10°C dagegen schon mit 42°C usw. Die Heizkurve kann in einer außentemperaturgeführten Regelung eingestellt werden und ist abhängig von Gebäude und Heizungsanlage. Sie muss am Regelgerät optimiert werden, um alle Energiesparmöglichkeiten auszunutzen. Optimal einegestellt ist sie, wenn man mit möglichst niedrigen Vorlauftemparaturen auskommt.. Manchmal sind auch die Heizkörper zu klein dimensioniert, weniger der Heizkessel. Auf den erforderlichen Nenndurchfluss bei den einzubauenden Thermostatventilen achten einige Heizungsbauer dagegen offenbar gar nicht. So entstehen oft Probleme, die aus einem mangelhaften hydraulischen Abgleich resultieren. Einzelne Heizkörper, insbesondere jene, die am weitesten von der Pumpe weg liegen, werden nicht richtig warm. Andere, nahe bei der Pumpe liegende Heizkörper, scheinen eine kleine Dampfmaschine zu beherbergen, solch starke Fließ- und Pfeifgeräusche sind zu hören.
Was ist die Ursache? Meist ist dieser Zustand eine Folge unterlassener Einregulierung der Heizungsanlage, zu hoher oder zu niedriger Pumpenleistung oder falsch ausgewählter bzw. falsch eingestellter Thermostatventile. Ein nicht exakt oder gar nicht durchgeführter hydraulischer Abgleich
- beeinflusst den Energieverbrauch,
- führt zu fehlerhafter Heizkostenabrechnung≡Heizkostenabrechnung≡
Eine Heizkostenabrechnung erhalten Mieter bzw. Wohnungseigentümer auf der Grundlage der Heizkostenverordnung, wenn die Wohnanlage mit einer zentralen Heizungsanlage ausgestattet ist. Nach der Heizkostenverordnung ist der Vermieter bzw. Betreiber der Heizanlage verpflichtet, dem Mieter bzw. Eigentümer spätestens ein Jahr nach dem Ende der Abrechnungsperiode eine nachvollziehbare Abrechnung der umlagefähigen Betriebskosten vorzulegen. in Eigentums- und Mietwohnungen, - führt zu unterversorgten oder überversorgten Heizkörpern und
- stellt oft eine unerträgliche Geräuschquelle dar.
Ausführliche Informationen zum hydraulischen Abgleich finden Sie in:
»› Was ist ein hydraulischer Abgleich und warum ist er wichtig?»› Wie wird ein einfacher hydraulischer Abgleich durchgeführt?
siehe auch:
»› Praxisprobleme: Der Raum wird trotz richtig eingestelltem Ventil nicht richtig warm